Düsseldorf Ein Haus und ein Navigator für Düsseldorfer Familien

Düsseldorf · Wer hilft mir, wenn mein Baby schreit? Wo gibt es Schwimmunterricht für Kleinkinder? Und wie komme ich möglichst schnell an mein Elterngeld? - Zwei neue Einrichtungen sollen künftig für schnelle und präzise Antworten sorgen: Ein vorerst dezentrales Familienbüro (i-Punkt-Familie sowie i-Punkt Elterngeld) in der City sowie ein rund um die Uhr aufrufbarer Familien-Navigator im Internet. "Wir wollen stärker von der Familie und ihren Bedürfnissen aus denken und nicht mehr so sehr von formalen Zuständigkeiten ausgehen", sagte Jugenddezernent Burkhard Hintzsche bei der Präsentation der Projekte im Jugendhilfeausschuss. Konkret heißt das: Wer beispielsweise sein Kind nach der Geburt betreuen will, wird im i-Punkt Elterngeld nicht nur informiert. Er kann dort vom kommenden Herbst an auch gleich den Elterngeldantrag stellen, die Mitarbeiter vor Ort helfen ihm. "Wir wollen Familienangebote ausbauen und die Zugänge verbessern", sagte Jugendamtsleiter Johannes Horn.

Aktuell arbeiten die Experten an den Feinheiten des Online-Auftritts, der wohl ab Ende 2018 aufgerufen werden kann. Es soll sich nicht wiederholen, was in einer anderen Stadt passiert ist: Dort musste der Navigator kurz nach dem Start wieder aus dem Netz genommen werden - es gab technische Probleme.

An den Start geht die neue Online-Plattform mit Hinweisen für werdende Eltern sowie für Mütter und Väter mit Kindern bis drei Jahren. Angedockt ist dieser erste Baustein an den Datenpool "Frühe Hilfen" des Landes. 2019 soll der Navigator auf Kinder bis zum Schuleintritt ausgedehnt werden. "Später auch auf junge Menschen bis 27 Jahre", sagte Horn. Hinter ein solches drittes Modul setzte Achim Radau-Krüger, Geschäftsführer des Jugendrings, ein Fragezeichen. "Das mag für Kinder bis 12 Jahre Sinn machen, aber Jugendliche jenseits dieser Altersgrenze nutzen andere Zugänge." Optisch ist der neue Online-Service an den Kita-Navigator angelehnt. Nutzer können Stichworte eingeben oder durch Themenvorschläge scrollen. Voll des Lobes waren die Ratspolitiker. Oliver Schreiber (SPD) sprach von einem "Quantensprung", Florian Tussing (CDU) von "sehr viel Potenzial".

(jj)
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