Düsseldorf Ein kleines Paradies mit Passivhaus-Standard

Düsseldorf · Tag der Architektur 2: Von außen unscheinbare Wohnanlage an der Münsterstraße überrascht mit idyllischem Innenhof.

 Von der vielbefahrenen Münsterstraße oder dem Lärm vorbeifahrender S-Bahnen merkt man im Innenhof der Wohnanlage nichts.

Von der vielbefahrenen Münsterstraße oder dem Lärm vorbeifahrender S-Bahnen merkt man im Innenhof der Wohnanlage nichts.

Foto: Andreas Bretz

Nein, eine Wohnung sei hier nicht mehr frei, bedauert Architekt Peter Malchartzeck. Alle 58 in der von außen zwar schmuck, aber doch irgendwie unscheinbar wirkenden Wohnsiedlung an der Münsterstraße 482 (Ecke Hördtweg) seien längst an den Mann gebracht. Warum die Zwei- bis Vier-Raum-Wohnungen (18 davon für Senioren konzipiert) so begehrt sind, versteht der Laie erst, wenn er in dem grünen Innenhof mit Teich, Spielplatz und Blumenpracht steht und auf die anheimelnde Idylle schaut, die sich auf den Balkonen abspielt.

"Hier können Kinder geschützt großwerden", schwärmt Hartmut Miksch, und man merkt dem Architekten-Team den Stolz auf das umgesetzte Wohnprojekt an, das Interessierte gestern beim Tag der Architektur näher unter die Lupe nehmen konnten. Sie erfuhren dabei dann auch, dass die Häuser zur Straße nicht nur schallgeschützt sind, sondern auch über einen Passivhaus-Standard verfügen, "der zum Beispiel bei einer 70 Quadratmeter großen Wohnung monatlich ein Fünftel der herkömmlichen Betriebskosten spart", erklärt Architekt Wolfgang Rücker. Auf den Satteldächern gibt es Solaranlagen, das Energiekonzept sieht darüber hinaus zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und einer Geothermie-Nutzung über Wasserpumpen vor. Die Außenwände sind massiv in Kalksandstein mit einer 30 Zentimeter dicken Wärmedämmung gebaut worden. Die Wärme wird in separaten Pufferspeichern für Heizung und Warmwasser gesichert.

Nur eines klappt bisher nicht so ganz. Die 100 Quadratmeter große Begegnungsstätte für alle Mieter in dem Wohnquartier wird bislang kaum angenommen. "So etwas benötigt halt Zeit und wird bestimmt noch", ist Malchartzeck überzeugt.

(RP)
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