Düsseldorf Ein Radler mit Leidenschaft für Klassiker

Düsseldorf · Marco Mulas sammelt Fahrräder. Und seine oft alten Motobécane restauriert er selbst. Bald schon ist der Keller voll.

 Marco Mulas mit einem seiner Fahrrad-Klassiker.

Marco Mulas mit einem seiner Fahrrad-Klassiker.

Foto: Andreas Bretz

Als Kind war Marco Mulas viel mit dem Rad unterwegs. Doch dann kamen Ausbildung und Auszug und für die geliebten Fahrräder war auf einmal kein Platz mehr. Doch so richtig wohl fühlte sich der Friseur nicht ohne Zweirad. Bis eines Tages vor 16 Jahren sein Bruder Maurizio ihm ein Fahrrad schenkte. "Es war ein Mountainbike von GT", erinnert sich der Fahrrad-Enthusiast. Und schon war das Zweirad-Fieber in ihm wieder geweckt. Das Geländerad steht heute in Marcos Keller in Pempelfort. Und das neben fast einem Dutzend weiterer Fahrräder. Doch nicht etwa irgendwelche schnöden No-Name-Räder aus dem Baumarkt, sondern echte Schätzchen. "Das erste Rad, das ich selbst komplett restauriert und wieder aufgebaut habe, war ein fast 40 Jahre altes Motobécane", sagt der 43-Jährige. Rund 50 Stunden Arbeit, und der alte Drahtesel sah aus wie Neuware aus der Fahrradfabrik. Der französische Motorradhersteller Motobécane stellte ab den 1960er Jahren Fahrräder und ab den 1970er Jahren auch Rennräder her. Spätestens seit der Insolvenz im Jahr 1984 sind die wenigen Modelle begehrte Klassiker unter Fans. Heute hat Marco Mulas gleich mehrere davon. Eine ähnliche Leidenschaft hegt er für Räder aus dem Hause Cinelli, ein bis heute produzierender Rennradhersteller aus Italien. Doch bei den Brüdern Mulas muss es nicht immer schnell zugehen. Ein Amsterdamer Hollandrad gehört ebenso zum Portfolio der Radliebhaber wie ein komplett verchromtes Vehikel, nach Marco Mulas Aussagen auch ein Hollandrad.

In einer Garage in Pempelfort schrauben Marco und Maurizio gemeinsam mit einem Freund nach Feierabend an den alten Rädern. Dabei geht es ihnen nie um das fortschrittlichste oder schrillste Material. "Ein Fahrradklassiker darf vor allem nicht verschandelt werden. Das heißt, Bremsen, Sattel und das restliche Zubehör müssen stilecht sein. Und ein Gepäckträger gehört an kein Rennrad", sagt Mulas.

Sein nächstes Projekt steht schon in den Startlöchern. "Ich arbeite ein Cinelli auf, ein sogenanntes Fixie", sagt Marco Mulas. Darunter verstehen Fahrrad-Freunde ein Rad, dessen Pedale sich beim Fahren starr mitdrehen. "Theoretisch kann man damit sogar rückwärts fahren", sagt Marco Mulas.

(RP)
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