Interview Stefan Keller Ein Reiseführer in 35 besonderen Porträts

Düsseldorf · Stefan Keller hat "Düsseldorf – Porträt einer Stadt" verfasst. Im Interview spricht er über sein neues Werk.

 Stefan Keller hat "Düsseldorf - Porträt einer Stadt" verfasst.

Stefan Keller hat "Düsseldorf - Porträt einer Stadt" verfasst.

Foto: Jens Howorka

Stefan Keller hat "Düsseldorf — Porträt einer Stadt" verfasst. Im Interview spricht er über sein neues Werk.

Wie ist das Konzept von "Düsseldorf - Porträt einer Stadt"?

Keller In 35 Porträts erzähle ich über die Stadt, die Menschen, die hier leben und die Orte, die ihnen wichtig sind. Das kann Thomas Geisels Büro im Rathaus sein, aber auch die ehemaligen Klingklang Studios, wo Philipp Maiburg die Konzertreihe "Live@ElektroMüller" veranstaltet hat. Es geht darum, mit einem anderen Blick als andere Reiseführer durch die Stadt zu gehen.

Als Sie das Buch geschrieben haben, lebten Sie erst zwei Jahre in Düsseldorf. Wie viel haben Sie bei den Recherchen über die Stadt gelernt?

Keller Für mich lag der Reiz des Buches darin, die Stadt quasi als Neuzugezogener zu erkunden und darüber zu schreiben. Eigentlich weiß ich fast alles, was ich über Düsseldorf gelernt habe, aus der Arbeit an diesem Buch. Was ich bemerkenswert finde, ist, dass der Düsseldorfer - zumindest viele, mit denen ich für das Buch gesprochen habe - seine Stadt nie als fertig erlebt. Er begreift sie immer als eine Stadt, die noch im Werden begriffen ist, die gestaltet werden muss und gestaltet werden kann. Im Grunde versteht sich Düsseldorf immer noch als das Fischerdorf, das dabei ist, Großstadt zu werden, und das ist etwas sehr Schönes, weil es sehr dynamisch und konstruktiv ist. Wichtig ist nur, dass man möglichst vielen Menschen die Möglichkeit gibt, an der Entwicklung der Stadt mitzuwirken.

Sie geben auch Schreibseminare an der Uni Köln. Wie ist es um den schreibenden Nachwuchs bestellt?

Keller Die Nachfrage ist so gut, dass mich inzwischen auch schon Düsseldorfer Studenten nach meinen Seminaren fragen. Leider dürfen die nicht teilnehmen. Aber um den schreibenden Nachwuchs mache ich mir keine Sorgen. Anfang des Jahres hat wieder eine Studentin von mir ihren ersten Roman veröffentlicht, eine andere im Herbst einen Wettbewerb gewonnen. Es gibt also immer noch genügend Nachwuchsschriftsteller, die die Hartnäckigkeit haben und sich durchsetzen. Meine Aufgabe ist es manchmal nur, sie darin zu bestärken.

Das Gespräch führte Alexandra Wehrmann.

(RP)
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