Kommentar zur Fahndung nach Kirmes-Räuber Ein schlechter Witz im Jahr 2016

Düsseldorf · Ganze 3,6 Kilometer trennen das Amtsgericht vom Polizeipräsidium. Mit dem Auto sind das wenige Minuten, zu Fuß ein paar mehr. Und trotzdem braucht ein Schriftstück von, sagen wir: "nicht unerheblicher Bedeutung" glatte sieben Tage. Das ist unverantwortlich.

Polizei fahndet nach Kirmes-Räubern
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Polizei fahndet nach Kirmes-Räubern

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Foto: Polizei Düsseldorf

Jeder durchschnittliche Krimileser oder -gucker weiß, dass Zeugen sich besser erinnern, je kürzer das zurückliegt, woran sie sich erinnern sollen. Und dass die Polizei gerade Gewaltverbrechen entweder in den ersten Tagen oder nie aufklärt.

Mal abgesehen davon, dass die Praxis, von zwei Instanzen prüfen zu lassen, ob die Polizei ein Fahndungsfoto veröffentlichen darf oder nicht, einmal grundsätzlich hinterfragt gehört (dieser Fall ist schließlich bei Weitem nicht der erste und die Verzögerung nicht die größte in der jüngeren Düsseldorfer Fahndungsgeschichte): Kann sich die Justiz endlich mal ins aktuelle Jahrtausend versetzen und wenigstens ein sicheres Mail-Programm für solche Beschlüsse besorgen?

stefani.geilhausen @rheinische-post.de

(sg)
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