Düsseldorf Einbrecher-Trio gesteht vor Gericht Beutezüge unter Drogen

Düsseldorf · Mit Geständnissen der Angeklagten hat beim Landgericht gestern der Prozess gegen drei 22 bis 25 Jahre alte Einbrecher begonnen, die im vergangenen Jahr vier Wochen lang in Neuss ihr Unwesen getrieben hatten. Dabei hatten sie laut Anklage auch ein Büro der Neusser Stadtverwaltung geknackt und eine silberne Medaille der Stadt erbeutet. Das Trio gab zu, aus unterschiedlichen Gründen obdachlos gewesen zu sein und drogenabhängig. Laut Anklage hatten sie eine regelrechte Bande gegründet und in wechselnder Beteiligung elf Straftaten begangen.

Regelrecht wie Profis hatten die jungen Männer zwischen exzessiven Drogenphasen jede Gelegenheit zum Einbruch genutzt. Ein 24-Jähriger aus der Gruppe galt als der erfolgreichste Kletterer. Mal stieg er über ein Regenrohr in den ersten Stock, wo ein Wohnungsfenster auf Kipp stand. Mal nutzte er einen Blitzableiter, um daran hochzuklettern, sich vom Hausdach dann auf einen Balkon herabzulassen und ein offenes Balkonfenster zu erreichen. Stets soll dabei mindestens ein anderes Bandenmitglied als Aufpasser fungiert und den Rückzug des Einbrechers auf diese Weise gesichert haben.

Fielen den Tätern bei ihren Einbrüchen in Privatwohnungen oder Geschäftsräumen neben Beute wie Schmuck, Bargeld, Elektronik oder Computern auch noch fremde EC-Karten in die Hände, dann haben sie diese Karten flugs zum nächsten Automaten gebracht und damit insgesamt mindestens 5000 Euro abgehoben. Einer der Angeklagten war beim Geldabheben gefilmt worden, die übrigen Bandenmitglieder konnten danach leicht ermittelt werden.

Alle gaben nun bei ihren Aussagen im Prozess an, sie hätten das Beutegeld "für Drogen und Essen" verwendet. Ende Juli will das Landgericht zu einem Urteil kommen. Gegen einen vierten Tatverdächtigen wird demnächst gesondert verhandelt.

(wuk)
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