Name und Nachricht Eine Küche für Flüchtlinge

Düsseldorf · Bei Bayan Ibrahim und ihrem Bruder landet heute Abend Hähnchen mit Salat auf dem Teller - selbst gekocht von der 20-Jährigen. Bislang wäre das nicht möglich gewesen, denn die beiden Flüchtlinge aus dem Irak, die seit einem halben Jahr in der Unterkunft an der Borbecker Straße in Unterrath leben, hatten keine Kochgelegenheit. Nun hat die Stadt den Standort, der als einer der schlechtesten in der Stadt galt, umgebaut. Dabei ging es nicht nur darum, den Wohnstandard für die 310 Bewohner zu verbessern: Ein Catering für die Flüchtlinge kostet erheblich mehr, als wenn sie sich selbst ihre Mahlzeiten zubereiten können.

Name und Nachricht: Eine Küche für Flüchtlinge
Foto: Arne Lieb

Die Klassenzimmer in dem ehemaligen Schulgebäude sind nun mit Trennwänden versehen, um Privatsphäre zu gewährleisten. Außerdem wurden zwei Räume zu Küchen umgebaut. Es gibt dadurch insgesamt 25 Herde und 13 Spülen. 80.000 Euro kostete der Umbau. Außerdem hat das städtische Amt für Gebäudemanagement neben der Schule drei winterfeste Leichtbauhallen errichtet, in denen es jeweils zwölf Kabinen mit vier Betten gibt, in einer wohnt Bayan Ibrahim. Außerdem gibt es weitere Kochgelegenheiten. Für diesen Anbau wurden die Zeltanlagen abgebaut, es gibt jetzt also solidere Wohnquartiere. Die Miete der Leichtbauhallen kostet 45.680 Euro pro Monat, die Herrichtung des Grundstücks schlug mit 200.000 Euro zu Buche. Der Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch zufolge lohnt sich diese Investition, obwohl das Aus für die Unterkunft abzusehen ist: Sie wird im März 2018 geschlossen, da auf dem Grundstück ein Neubau für das Albert-Einstein-Gymnasium entsteht.

Bayan Ibrahim weiß bereits, dass sie zum Kochen am Abend einige Zeit mitbringen muss, das kritisiert sie an den Herden. "Es dauert sehr lange, bis etwas heiß wird." arl

(RP)
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