"Millionaire Fair" Eine Luxus-Messe für Düsseldorf

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Firma GMG organisiert Events, auf denen es ausschließlich um teuersten Life-Style geht. Bald soll es so etwas auch in in der Landeshauptstadt geben – fraglich ist nur, unter welchem Namen: Millionärs-Messe klingt in deutschen Ohren unschön. Verhandlungen laufen.

Das gibt es auf der Millionaire Faire
11 Bilder

Das gibt es auf der Millionaire Faire

11 Bilder

Die Düsseldorfer Firma GMG organisiert Events, auf denen es ausschließlich um teuersten Life-Style geht. Bald soll es so etwas auch in in der Landeshauptstadt geben — fraglich ist nur, unter welchem Namen: Millionärs-Messe klingt in deutschen Ohren unschön. Verhandlungen laufen.

Klaas Obma hat ein Luxus-Problem, buchstäblich. Der Geschäftsführer des Unternehmens GMG (steht für Gijrath Media Groep, die Firma sitzt seit drei Jahren in der LTU-Arena) veranstaltet Messen, deren Angebote sich vor allem an Menschen wenden, die nicht jede Million rumdrehen müssen, bevor sie sie ausgeben.

"Millionaire Fair" heißen diese Events in verschiedenen Ländern der Erde, auf Deutsch: Millionärs-Messe. Vor wenigen Tagen erst hat GMG eine solche Messe in München auf die Beine gestellt. Dort hat man das bemerkt, was Obma als Holländer vorher schon ahnte: Die Deutschen haben ein Problem damit, allzu plakativ zu zeigen, dass es ihnen gut geht, vor allem dann, wenn sie reich — gar: Millionär sind.

Nun möchten Obma und sein Team eine solche Messe in Düsseldorf veranstalten. Das Problem ist aber: Welchen Namen soll sie tragen? Daran wird noch getüftelt.

Flop in München

Fest steht jedoch, dass diese Messe — unter welchem Begriff auch immer — hier stattfinden soll. Und zwar im Herbst nächsten Jahres. Ursprünglich war sie für Oktober 2008 avisiert, aber der pralle Düsseldorfer Messe-Kalender hatte keinerlei Freiräume. Daher kam München zum Zuge. Dort lag der Termin dann ausgerechnet im Start der weltweiten Finanzkrise, was auch einigen Millionären offenbar die Petersilie derart nachhaltig verhagelte, dass sie lieber nicht zum Luxus-Shoppen vorbeikamen. Ergebnis: Statt der erwarteten 20 000 Besucher kamen nur 14 000. Dennoch war man zufrieden mit dem Start in Deutschland.

Die Frage, was auf einer solchen Messe angeboten wird, ist leicht zu beantworten: Zum Verkauf steht exakt das, was man sich dort so vorstellt. Also: Luxus-Yachten, Pelze, Mode der allerersten (und teuersten) Designer, Juwelen, aber auch erlesene Luxus-Reisen (etwa in kleiner Gruppe mit dem eigenen Privatflugzeug durch Süd-Afrika), Immobilien der besten Lagen, aber auch spezielle Zahnverschönerungen, Fitness-Produkte vom Feinsten, Vermögensberatungen, Autos (Mercedes und Audi sind mit ihren edelsten Karossen dabei), Ausstatter von Top-Bädern, eine internationale Butler-Akademie, Hersteller von Strandkörben, Fünf-Sterne-Hotels und Kunsthändler.

An Ausstellungsfläche würde man rund 16 000 Quadratmeter brauchen, was ungefähr der Größe der Halle 8 auf dem Messegelände entspricht. Obma kann sich aber auch vorstellen, sein Angebot mit anderen Events zu kombinieren — auch mit anderen Messen.

Die Zielgruppe bestehe übrigens keineswegs nur aus den Reichen und Superreichen, sagt der grauhaarige Holländer. Der Eintrittspreis werde in Düsseldorf vermutlich bei rund 35 Euro liegen. Damit sei der Besuch für viele erschwinglich. Die kämen dann zwar nur zum Staunen, aber das gehe in Ordnung. Auf jeden Fall machten dann die Gastronomen ein gutes Geschäft. Und viele, die sich eine Yacht für zig Millionen nicht kaufen können, nehmen dann vielleicht noch einen Kaschmirschal für 200 Euro mit. Jedenfalls werde man am Eingang keinen Kontoauszug verlangen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort