Eisbahn in Düsseldorf Schlittschuhlaufen auf der Königsallee nach New Yorker Vorbild?

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Stadtspitze diskutiert demnächst über eine große Eisbahn an der Königsallee im nächsten Winter. Damit würde der noble Bereich zusätzlich aufgewertet werden und wäre international in guter Gesellschaft: In vielen Metropolen wird bereits in zentraler Lage Schlittschuh gelaufen.

Eisbahnen in großen Metropolen
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Eisbahnen in großen Metropolen

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Foto: Ruhnau

Düsseldorf hatte mal, bevor die Buddelei für die U-Bahn losging, eine Eisbahn an der Königsallee, und da soll sie am besten auch wieder hin. Aber wo soll sie genau stehen, wie soll sie aussehen und wer sie betreiben? Darum wird es am 20. Januar bei einem Spitzentreffen im Rathaus gehen. Oberbürgermeister Thomas Geisel empfängt dazu: Titus Jacobs, den Betreiber der aktuellen Eisbahn hinter dem Kö-Bogen, DEG-Präsident Michael Staade, der mit Oscar Bruch den Vorschlag für eine 1700 Quadratmeter große Eisbahn auf dem Corneliusplatz gemacht hat, Peter Wienen als Chef der Kö-Anlieger sowie die Direktoren von Breidenbacher Hof und Steigenberger Parkhotel, Cyrus Heydarian und Carsten Fritz.

Wenn, dann hochwertig

Die illustre Runde spiegelt die Bedeutung der Eisbahn-Frage, bei der es um mehr geht als nur ein Event im Winter. "Die Königsallee ist in den letzten zehn Jahren enorm aufgewertet worden", sagt Frank Schrader, der Geschäftsführer der städtischen Marketingtochter DMT, und verweist auf zwei neue Hotels (Interconti und Neubau Breidenbacher) sowie die vielen neuen Luxusmarken auf der Westseite wie Hermès und Versace. "Der Lichter-Dom ist ein voller Erfolg, eine Eisbahn könnte eine Attraktion sein und ein zusätzlicher Magnet." Schrader sagt aber auch, dass eine Eisbahn an der Kö "zur Location passen muss", also hochwertig sein sollte.

In der Nachbarschaft und international gibt es teils bedeutende Vorbilder. Für New York-Besucher gehört im Advent die Eisbahn am Rockefeller Center zum Pflichtprogramm - oder zumindest das Foto vor dem Weihnachtsbaum. Die Preise dort sind auch beeindruckend: Erwachsene zahlen ab 25 Dollar für 90 Minuten, Kinder bis 11 Jahre 15 Dollar. Wem es wirklich ums Eislaufen geht, steuert aber besser den Wollman Rink im Central Park an, den vor gut 30 Jahren ein gewisser Donald Trump saniert hat, als die Stadtverwaltung mit dem Vorhaben nicht weiter kam. Der künftige US-Präsident nimmt von den Besuchern zwölf und am Wochenende 19 Dollar - wer nur zuschauen möchte, ist mit fünf Dollar dabei.

Die Europäer sind da bescheidener, mehr als zehn Euro kostet das Eislaufen an prominenten Orten nicht. In Paris kann man in diesem Winter gleich an vier zentralen Orten aufs Eis, darunter im Grand Palais und am Trocadero, leider pausiert die Gratis-Bahn am Rathaus. Traumhaft ist die Kulisse am Wiener Rathaus, wo stolze 8000 Quadratmeter zur Verfügung stehen und der Eintritt mit 6,50 Euro moderat ist.

(ujr)
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