Düsseldorf Eishockey-Wintergame: Puck traf Zuschauerin

Düsseldorf · Sie sah das Unglück nicht kommen, hatte also keine Chance, auszuweichen. Von einem Eishockey-Puck an der Stirn getroffen, sank Stephanie Fischer (25) im Januar in der Esprit-Arena stark blutend zu Boden.

Beim "Wintergame", dem Showspektakel mit der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien, war die junge Bürokauffrau im Januar vom Puck eines Kölner Spielers getroffen worden.

Seit Dienstag verklagt sie den Veranstalter deswegen beim Amtsgericht. Denn weil beim Einschießen der Spieler kurz vor dem Show-Match hinter einem der Tore das Fangnetz nicht hochgezogen war, fordert Stephanie Fischer 3000 Euro Schmerzensgeld. Ein Urteil steht noch aus.

Für die junge Frau wird die etwa sechs Zentimeter lange Narbe quer auf der Stirn wohl lebenslang ein Makel bleiben. Mit mehreren Stichen musste die Platzwunde nach dem Puck-Treffer am 10. Januar genäht werden, ebenso eine weitere Verletzung an der Augenbraue. Sichtbar ist jetzt nur die Stirnnarbe, "die man aber auch durch Schminke nicht ganz weg bekommt", sagte sie am Dienstag am Rande des Prozesses.

"Es fällt auf und stört doch sehr", besonders dann, wenn sie merkt, dass Fremde ihr deswegen auf die Stirn starren. Dem Veranstalter des Show-Spektakels wirft sie einen Verstoß gegen die Verkehrssicherungspflicht vor, also gegen die grundsätzliche Verpflichtung, als Verantwortliche alles zu tun, um Schäden zu vermeiden oder abzuwenden. Denn laut Klage hätte beim Einschießen der Eishockey-Cracks das Fangnetz hinter einem der Tore bereits hochgezogen sein müssen.

Doch als ein Spieler der Kölner Haie beim Warmmachen auf dem Eis zum Schlagschuss ausholte und den Puck mit Wucht traf, schlug die Hartgummischeibe ungebremst am Kopf der jungen Eishockey-Anhängerin ein. "Plötzlich war alles voll Blut" — mehr weiß die 25-Jährige nicht. "Ich habe gar nicht gesehen, wie das kam!" Früher stand sie auch als Prinzessin bei Unterbacher Schützenfesten gern im Rampenlicht.

Nach dem Puck-Treffer und ihrer Stirn-Narbe hält sie sich jetzt lieber zurück. Auch ihre früher häufigen Besuche bei DEG-Spielen im ISS-Dome hat sie stark reduziert. Ihr schmerzhaftes Erlebnis habe "den ganzen Spaß an der Sportart schon getrübt", gibt sie zu. Wie es mit ihrer Schmerzensgeldklage weiter geht, ob womöglich noch Zeugen gehört werden müssen, will der Richter Ende November verkünden.

(wuk)
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