Düsseldorf Eller Schützen: Vorfall noch unklar

Düsseldorf · Es gibt noch keine Einschätzung des tödlichen Streits beim Schützenfest. Im Polizeipräsidium laufen immer noch Vernehmungen von Zeugen oder Beteiligten der Rangelei am Samstag auf dem Schützenplatz in Eller. Wie berichtet, war dabei ein 72-jähriger Schütze so schwer verletzt worden, dass er in der Nacht zu Montag im Krankenhaus starb.

Schützen in Düsseldorf trauern um toten Kameraden
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Die Kripo ist bisher noch nicht zu einer abschließenden Faktenlage gekommen, sondern hat bis Mittwoch Zeugenaussagen gesammelt. Auch die beiden anderen an der Rangelei beteiligten Männer — 31 und 34 Jahre alt — wurden ermittelt und vernommen. Ob und wie sie für die Tat und die Folgen verantwortlich zu machen sind, ist noch offen. Die Staatsanwaltschaft wird sich dazu in den nächsten Tagen äußern.

Vor dem Streit auf dem Schützenplatz war es während der Parade zu einem ersten Kontakt zwischen den späteren Kontrahenten gekommen, wie Zeugen bestätigten. Einer der beiden Männer hatte dem vorbeiziehenden 72-Jährigen ein Bein gestellt. Er war gestolpert, gestürzt, war aber wieder aufgestanden und hatte seine Kompanie noch bis ins Schützenzelt begleitet. Nach der Proklamation des neuen Königs war er jedoch zurückgekehrt und hatte denjenigen zur Rede gestellt, der ihn zum Straucheln gebracht hatte. Daraus entwickelte sich dann wohl der für ihn tödliche Streit.

Der Vorfall hat unter den Düsseldorfer Schützen eine heftige Diskussion um ihre Akzeptanz ausgelöst. Denn es hat in den vergangenen beiden Jahren mehrfach Vorfälle gegeben, bei denen vorbei marschierende Vereine von Passanten oder Gästen offener Terrassen-Cafés verspottet oder beschimpft worden waren. In einigen Fällen änderten die Schützen deswegen die Zugwege ihrer Paraden.

(RP/top/ila/anch)
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