Düsseldorf Ende 2017 sollen alle Schulen drahtlos ins Internet kommen

Düsseldorf · Die Stadt will die in die Kritik geratene Ausstattung der Schulen mit drahtlosem Internetzugang (W-Lan) beschleunigen. Bereits im kommenden Mai soll ein Pilotprojekt an sieben Schulen an den Start gehen. Der Vorsitzende des Schulausschusses Wolfgang Scheffler (Grüne) hatte das Vorhaben bei der Präsentation des neuen Oberbilker Gymnasiums an der Schmiedestraße erwähnt.

"Der Ausbau beginnt Anfang April. Wir hoffen, dass die Schulen vier Wochen später damit arbeiten können", bestätigt Florian Dirszus, Projektleiter Schulbau, die Pläne. Das nun ins Auge gefasste System hat aus Sicht des Rathauses mehrere Vorteile. So reicht ein einziges von außen kommendes Kabel, um die Schule mit dem Internet zu verbinden. Bisher galt: Getrennte Leitungen für Verwaltung und Unterricht erhöhen die Sicherheit. "Die IT-Experten planen jetzt ein logisches anstelle eines physischen Netzes. Hinter dem Ankunftspunkt organisieren Software-Programme streng voneinander getrennte Bereiche. So erhalten im Netz der Klasse 5 b auch nur die dafür freigeschalteten Schüler und Lehrer Zugang." Dirszus schätzt, dass die damit verbundenen Einsparpotenziale im siebenstelligen Bereich liegen. "Bei der klassischen Methode hätten wir für alle Düsseldorfer Schulen mit Kosten um die fünf Millionen Euro rechnen müssen. Das werden wir deutlich unterschreiten", so der Projektleiter.

Dirszus hofft, "dass bis Ende 2017" sämtliche Schulen den Zugang haben und setzt damit eine neue Marke. Bislang war vom Jahr 2018 die Rede. Tatsächlich steht das Rathaus unter Druck. Bis zum vergangenen Herbst verfügte nur gut die Hälfte der rund 190 Schul-Standorte über einen drahtlosen Internet-Zugang. CDU-Politiker sprachen seinerzeit von "digitaler Steinzeit". Auch im Bauausschuss des Rates war Dirszus unter Druck geraten. Dessen Vorsitzender Andreas Hartnigk (CDU) hatte die Vorlage einer Liste gefordert, aus der sich ergibt, wann genau welche Schule W-Lan erhält. Und auch Berit Zalbertus, Sprecherin der stadtweiten Schulpflegschaft EDS, fordert die Stadt auf, bei diesem Thema "endlich aufs Gaspedal zu treten".

(jj)
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