Düsseldorf Endlich WG-Zimmer gefunden

Düsseldorf · Lange war die Studentin Lara auf der Suche nach einem Zimmer. Nach drei Monaten und 23 Besichtigungen hatte sie Erfolg - in Flingern.

Nach 20 erfolglosen WG-Besichtigungen fing Lara an, immer mehr an sich zu zweifeln. Als die Politikstudentin Ende August begonnen hatte, nach einem WG-Zimmer in Düsseldorf zu suchen, war sie noch fest von einem schnellen Erfolg überzeugt. "Ich dachte mir, dass es schon nicht so schwer sein wird", erzählt sie. Dass die Suche letztlich drei Monate und 23 Besichtigungen dauern würde, hatte sie zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet.

Die ersten Absagen konnten ihren Optimismus noch nicht bremsen. "Mir war klar, dass ich nicht unbedingt beim ersten Versuch Erfolg haben würde", erklärt Lara. Zumal die Düsseldorfer Studentin am Anfang auch noch an ihrer Strategie feilen musste, wie sie berichtet: "Bei den ersten Besichtigungen fokussierte ich mich hauptsächlich auf die Wohnungen und kümmerte mich zu wenig um die Bewohner." Aber auch die Änderung ihrer Strategie führte nicht zum gewünschten Erfolg.

Nach etwa zehn Misserfolgen begannen die Selbstzweifel. Lag es vielleicht nicht nur an der großen Konkurrenz von bis zu 150 Mitbewerbern, sondern auch an ihr? "Besonders schlimm war es für mich, wenn mir andere Studenten erzählt haben, dass sie schon nach zwei bis drei Besichtigungen erfolgreich waren." Zu diesem Zeitpunkt schlief Lara auf dem Sofa eines Freundes, da an der Universität schon die ersten Veranstaltungen begonnen hatten. "Das machte meine Situation umso unangenehmer, da ich seine Gutmütigkeit nicht endlos ausreizen wollte."

Zudem verlor Lara zunehmend ihre Motivation. Trotz aller Bemühungen, einen Draht zu den Bewohnern der angebotenen Wohngemeinschaften zu finden, hagelte es nur Absagen. In manchen Fällen gab es auch gar keine Antwort, was sie besonders ärgerte. Besonders präsent ist der Politikstudentin eine Besichtigung in Unterbilk. "Die Wohnung war wunderschön und auch die Bewohnerin war sehr nett; immerhin unterhielten wir uns bei der Besichtigung knapp 90 Minuten in ihrer Küche und verstanden uns gut." Dementsprechend verließ sie die Wohnung mit hohen Erwartungen, die jedoch nach zwei Wochen ohne Antwort enttäuscht wurden.

Mit fortschreitender Zeit senkte Lara ihre Ansprüche und bewarb sich auch auf Wohnungen, die nicht ihren Vorstellungen entsprachen oder außerhalb des Zentrums lagen. "Vielleicht war ich am Anfang zu wählerisch, aber ich wollte nicht in irgendeine x-beliebige Wohnung einziehen. WG und Mitbewohner müssen passen", erklärt sie. Außerdem habe sie die zugespitzte Situation zum Semesterstart unterschätzt.

Anfang November kam schließlich die lang ersehnte Zusage. Ein 15 Quadratmeter großes Zimmer in Flingern für 340 Euro im Monat nennt Lara nun ihr Eigen. Dabei handelt es sich zwar nicht um ihre Traumwohnung, doch Lara ist glücklich, schlussendlich noch eine Wohnung gefunden zu haben. "Nach 22 erfolglosen Besichtigungen war ich froh, dass diese Odyssee endlich ein Ende hatte." Mittlerweile ist die Politikstudentin in ihre Wohngemeinschaft eingezogen und hat sich in ihrem Zimmer eingerichtet. Doch besonders freut sie, dass sie sich im kommenden Jahr wieder voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren kann.

(RP)
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