Verkehr soll besser abfließen Entlastung für die Worringer Straße in Düsseldorf

Düsseldorf · Die viel zu teure Süderweiterung der Toulouser Allee bis zur Moskauer Straße ist endgültig vom Tisch. Eine "kleine Lösung" soll nun dennoch bewirken, dass der Verkehr an der Kreuzung Wehrhahn/Worringer Straße besser abfließt.

 Der Eindruck täuscht. Gerade morgens und abends herrscht an dem Verkehrsknotenpunkt Wehrhahn/Adlerstraße/Worringer Straße oftmals Chaos.

Der Eindruck täuscht. Gerade morgens und abends herrscht an dem Verkehrsknotenpunkt Wehrhahn/Adlerstraße/Worringer Straße oftmals Chaos.

Foto: Andreas Endermann

Die Verlängerung der Toulouser Allee bis zur Moskauer Straße ist endgültig vom Tisch, beerdigt ist die so genannte Süderweiterung deswegen aber nicht. Statt der ohnehin in den vergangenen Jahren lediglich noch proforma verfolgten "großen Lösung" wird es, wenn es nach der Bezirksvertretung 1 geht, eine abgespeckte Variante geben, die zumindest die viel frequentierte Kreuzung Wehrhahn/Adlerstraße/Worringer Straße entlasten soll.

Lutz Schwarz, Verkehrsplaner bei der Stadt, stellte in der gestrigen Sitzung das Projekt vor. Eine Realisierung bis zur Moskauer Straße als Tunnellösung, wie sie 2002 in einer Machbarkeitsstudie schon einmal grob skizziert worden sei, würde nach der einberechneten Kostensteigerung um 30 Prozent heute ungefähr 156 Millionen Euro kosten. "Das steht natürlich in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis mehr", sagt Schwarz. Zudem würde der Bau dem Vorhaben entgegenstehen, im Planbereich weitere Wohneinheiten zu realisieren.

"Die Süderweiterung der Toulouser Allee bis zur Worringer Straße ist jedoch gesetzt", stellt Schwarz unmissverständlich klar. Vorgesehen ist eine zweispurige Straße inklusive Radweg auf dem Grund und Boden des Investors Aurelis, der an der Worringer/Gerresheimer Straße circa 360 neue Wohneinheiten plant.

Die stellvertretende Bezirksvorsteherin Sabine Schmidt (CDU) weiß, wovon sie spricht, wenn sie die Situation an dem Knotenpunkt als "absolutes Chaos" bezeichnet, "immerhin wohne ich da". Kaum weniger unbefriedigend sei die Verkehrslage zu bestimmten Tageszeiten wenige hundert Meter weiter, wenn die Autofahrer links in die Gerresheimer Straße abbiegen wollten. Daher brachte Schmidt eine Weiterführung der Entlastungsstraße bis zum Vinzenplatz ins Spiel. Diese Idee hält Schwarz für durchaus umsetzbar, "auch wenn wir bis heute darüber noch nicht nachgedacht haben".

Wichtiger aber noch war Schmidt der in der Beschlussvorlage der Verwaltung nicht ausdrücklich definierte Wunsch, die Süderweiterung der Toulouser Allee auch aktiv zu verfolgen. Schmidt: "Wir müssen die Verlängerung deutlich fordern, damit der Verkehr an dieser Stelle reibungsloser abfließen kann." Bis zur gestrigen Sitzung war in der Vorlage nur die Rede davon, die große Lösung definitiv nicht weiterzuverfolgen.

"Dass wir diese Verkehrsplanung aus der Mottenkiste heute endgültig zu Grabe tragen, hat auch Priorität, zumal sie Raum für weitere Wohnbebauung nimmt", so Bezirksvorsteherin Marina Spillner (SPD), die aber auch mit dem Ergänzungsantrag der CDU gut leben konnte. Eine entsprechende Verlängerung bis zum Vinzenzplatz wird von der Verwaltung nun zumindest geprüft.

Darüber hinaus soll, so forderte es die CDU mit Erfolg, der Zeitrahmen für eine Realisierung konkretisiert und die Maßnahme entsprechend priorisiert werden. "Zu einem späteren Zeitpunkt", lautete die bisher etwas schwammige Formulierung.

(RP)
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