Düsseldorf Erdbeeren vom Feld - auch mal mit Sahne

Düsseldorf · Frisch gepflückt und direkt in den Mund, das ist für die Besucher des Erdbeerfeldes der größte Spaß. Andere ernten für Marmelade.

 Frida (4) und Naira (6) pflücken im Erdbeerfeld fleißig - ein guter Teil der Ernte landet dabei direkt in den Mägen der beiden Mädchen.

Frida (4) und Naira (6) pflücken im Erdbeerfeld fleißig - ein guter Teil der Ernte landet dabei direkt in den Mägen der beiden Mädchen.

Foto: Andreas Bretz

Marius Münster hat es sich bequem gemacht. Der 21-Jährige liegt auf dem Stroh zwischen den Erdbeerreihen, schaut in die Sonne und steckt sich ab und zu eine saftige Erdbeere in den Mund, die er gerade gepflückt hat. "So lässt es sich leben", sagt er und grinst dabei. Das finden auch Viktoria und Theresa, die mindestens einmal im Jahr gemeinsam zu dem Feld an der Fahneburgstraße kommen, auf dem das Selberpflücken von Erdbeeren angeboten wird. "Schöner kann man einen Nachmittag doch kaum verbringen. Wir können einen wunderschönen Weg hierhin laufen, genießen die Sonne und essen leckere Beeren", sagt die 18-jährige Theresa.

Wie viel sie bereits vertilgt hat, damit will sie zunächst nicht herausrücken, einigt sich dann mit ihrer 19-jährigen Freundin auf insgesamt 300 bis 400 Gramm - pro Person wohlgemerkt. Illegal ist das Futtern aber nicht und auch kein Besucher wird vor und nach dem Besuch gewogen. Damit die Familie Benninghoven, der das Feld gehört, aber noch etwas an den Naschkatzen verdient, gibt es die Mindestabnahme von einem Kilo Erdbeeren pro Person ab sechs Jahren. 3,50 Euro kostet dieses und wer mehr pflückt, bekommt noch einen besseren Kurs. "Das ist echt nicht teuer", findet Viktoria.

Seit Jahren kommt deshalb auch Wolfgang Kremser vorbei. "Heute ernte ich rund zweieinhalb Kilo, um daraus Marmelade zu machen. Die schmeckt einfach viel besser, als die aus dem Supermarkt." Kremser ist einer der vielen "Wiederholungstäter" und besucht das Feld mehrmals in der Saison. Diese ist Anfang Juni gestartet und wird nun vier bis sechs Wochen dauern.

"Viele können es gar nicht erwarten, dass es endlich wieder losgeht, kommen viele Tage zu früh vorbei", sagt Verkäufer Jan Tesche. Dazu gehörte auch Hanna Jenet, die zusammen mit ihren Enkelinnen Frida (4) und Naira (6) schon vor zwei Wochen auf dem Feld stand. "Dann haben wir uns halt die grünen Früchte angeschaut und uns über das Wachstum Gedanken gemacht. Ich finde es wichtig, dass die Kinder wissen, woher unser Obst und Gemüse kommt", sagt Jenet. Nun hat sie aber mit den beiden Mädchen ruck-zuck die Körbchen gefüllt. "Ich möchte die Beeren morgen in den Kindergarten mitnehmen und Mama und Papa dürfen auch ein paar haben", sagt Naira. Stolz zeigt Frida eine Erdbeere vor, die locker die Größe einer Zitrone erreicht hat. "Lecker", sagt sie zufrieden, während ihr der süße Saft die Wangen herunterläuft.

"Da gehen die Meinungen der Kunden allerdings auseinander, ob die dicken oder die kleinen Beeren süßer und besser schmecken", sagt Tesche. Und auch darüber, welche der sechs verschiedenen Sorten auf dem Feld die Leckerste ist, herrscht keine Einigkeit. Die gibt es nur bei der Farbe. "Dunkelrot sollten die Beeren sein."

"Egal ob groß oder klein, ich finde die frischen Erdbeeren einfach nur köstlich", sagt Peter Kampmann. Er hat auch schon beobachtet, dass Sammler Sahnesprühdosen dabei hatten, um die Früchtchen vor Ort für den Direktverzehr noch zu versüßen. "Das ist aber eigentlich gar nicht nötig. Besonders die Beeren, die unter dem Stroh liegen, wo sich die Wärme ansammelt, sind zuckersüß."

(brab)
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