Fernwärmenetz in Düsseldorf Darum fiel am Donnerstag in 4000 Häusern die Heizung aus

Düsseldorf · Am Donnerstag gab es wieder Druckschwankungen in den Leitungen zwischen dem Düsseldorfer Kraftwerk an der Lausward und den Haushalten mit Fernwärme. 4000 Gebäude blieben kalt. Die Verbindung zur Universität wurde zeitweise gekappt.

 Gerhard Hansmann (r.) im Kontrollzentrum der Stadtwerke am Kraftwerk an der Lausward. Dort haben die Mitarbeiter das Netz im Blick.

Gerhard Hansmann (r.) im Kontrollzentrum der Stadtwerke am Kraftwerk an der Lausward. Dort haben die Mitarbeiter das Netz im Blick.

Foto: anne Orthen

In vielen Wohnungen und Häusern wurde es am Donnerstag kalt. Wegen zu geringen Drucks fiel am Vormittag das Fernwärmenetz der Stadtwerke aus. Erst nach zwei Stunden konnte es wieder in Betrieb gehen, die ausgekühlte Leitung kam im Laufe des Tages wieder auf Temperatur. Die Leitung zur Heinrich-Heine-Universität wurde wegen eines Lecks vollständig gekappt. Die Probleme sind eine Folge der Störung vom Wochenende. 4000 Gebäude waren den Stadtwerken zufolge betroffen.

Hintergrund ist, dass die Stadtwerke seit Wochen daran arbeiten, einen neuen Fernwärmespeicher in Betrieb zu nehmen. "Ihn an ein geschlossenes System anzuschließen, funktioniert derzeit aber nicht ohne Probleme", sagt Gerhard Hansmann, Leiter der Kraftwerke. Immer wieder habe es Druckschwankungen gegeben. Am Wochenende war der Druck schließlich so hoch, dass im gesamten Stadtgebiet Wasserdampf aus Heizungen drang und zahlreiche Brandmelder auslöste. "Wir vermuten, dass dabei auch die Leitung zwischen Innenstadt und Uni Leck geschlagen hat. Das wollten wir heute reparieren und haben die Uni samt Klinikum vom Netz genommen", so Hansmann.

Probleme mit dem Fernwärmespeicher

Weil der Universitäts-Komplex aber zu den größten Kunden der Stadtwerke gehöre, sei es zum Druckabfall und später wieder zu einem erhöhten Druck gekommen - das Netz fiel in der Folge aus. An drei Standorten trat auch Dampf aus: im Innenministerium, im Marien-Hospital und in einem Hotel am Bahnhof. Erst nachdem die Leitung zwischen Lastring und Universität ebenfalls vom Netz getrennt worden war, konnten die meisten Haushalte wieder heizen. Nach der Reparatur des Lecks wurde auch die Uni, die so lange ihre eigene Versorgung nutzte, wieder angeschlossen.

Die Probleme mit dem Fernwärmespeicher allerdings bleiben. Derzeit kann er nicht in Betrieb gehen. In dem Speicher wird heißes Wasser zwischengelagert, wenn im Kraftwerk an der Lausward zu viel Energie produziert wurde. Wird wieder Energie benötigt, wird das Wasser aus dem Speicher in die Leitungen gegeben, das Werk muss nicht hochgefahren werden. Der Speicher hilft so beim Energiesparen. Einen finanziellen Verlust bedeute der Ausfall nicht, so Hansmann. "Der Strompreis ist so niedrig, dass das Kraftwerk die ganze Zeit läuft." Speichern sei daher nicht notwendig. Das verschaffe ihm Zeit, um alles so zu überprüfen, dass keine Probleme mehr auftreten, wenn der Speicher wieder in Betrieb geht.

(lai)
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