Fotos Das ist die Kunst in der neuen Wehrhahn-Linie
Im Bahnhof "Schadowstraße" flimmert Videokunst über eine große Leinwand. Die Medienkünstlerin Ursula Damm hat dort eine große LED-Wand installiert, eine "interaktive Installation", die in Echtzeit Bewegungen von der Oberfläche - durch Kameras und Sensoren aufgefangen - in neuer, umgewandelter Form in den Bahnhof beamen soll. An den Wänden präsentieren Geometrien das Luftbild Düsseldorfs.
In der "Heinrich-Heine-Allee" kommt es auf den Ton an: Akustisch können die Zugänge der Station bespielt werden. Zum Auftakt sind verfremdete Vogelstimmen auf der Rolltreppe zu hören. Gemeinsam mit einem Klangkünstler, einem Theaterregisseur und einem Musiker inszenierte Künstler Ralf Brög neben dem "Auditorium" auch ein "Labor" und ein "Theater" mit ungewöhnlichen Einspielungen. Brög will die Station zum Erlebnisraum werden lassen: "Ich könnte mir auch vorstellen, dass es hier einmal Konzerte geben wird."
Station "Pempelforter Straße": Hier hat Heike Klussmann ein augenscheinliches Gewirr aus Wegen und Linien auf Wände und Boden aufbringen lassen. Die Farbgebung von "Surround" ist schwarz-weiß - und bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das Liniengestrüpp als computergenau ausgetüftelter Wegeplan über Decken und den Boden, von den Zugängen zu den Gleisen.
Bei Thomas Stricker ("Benrather Straße") wird es galaktisch: "Himmel oben, Himmel unten" nennt er sein Konzept. "Der U-Bahnhof soll zu einem Raumschiff werden", sagt er - und überträgt eine 3D-Weltraum-Animation auf Monitorwände, die wie Panoramafenster funktionieren. 90 Minuten dauert der Flug durch die Galaxis, vorbei an Saturn und Venus, Mond und unzähligen Sterne. Die Wände sind mit Edelstahl verkleidet, die Stützen schräg angebracht. Strickers Idee: "Mit dem Untergrund wird Enge in Verbindung gebracht. Hier öffnet sich ein Fenster zur Unendlichkeit."
Für die U-Bahn-Station "Graf-Adolf-Platz" könnte sich Manuel Franke am Blick aus einem Flugzeugfenster über den Amazonas bedient haben: Einer langsam fließenden, pulsierenden Masse gleich ziehen sich bei seiner Idee "Achat" grauviolette Farbströme über 1000 Quadratmeter Glasmodule. Kräftiges Grün dominiert neben diesen Flüssen, Frankes Konzept macht den U-Bahnhof zum begehbaren Bild.
Am "Kirchplatz" begleitet die Leipziger Künstlerin Enne Haehnle die Fahrgäste mit einem eigenen Textfragment bis zum Gleis. Die Worte sind leuchtend farbig und scheinen auf die weißen Fliesen montiert durch die Station zu schweben. Die Schriftzüge wurden geschmiedet, teilweise erinnern sie an plastische Wortknäuel. "Es sind Texte von mir, die man sich erst erarbeiten muss", sagt Haehnle.
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