Düsseldorf Erste Debatte um Kulturentwicklung

Düsseldorf · 150 Teilnehmer diskutierten im Malkasten über Wünsche für die Kunstszene.

 Die Resultate aus den Diskussionsrunden stellten die Kulturschaffenden im Stuhlkreis vor.

Die Resultate aus den Diskussionsrunden stellten die Kulturschaffenden im Stuhlkreis vor.

Foto: andreas endermann

Einen Erfolg kann der Kulturentwicklungsplan schon verbuchen: So viele Kulturschaffende wie gestern Nachmittag haben sich noch nie in einem Raum ausgetauscht. 150 Künstler, Museums- und Bühnenmitarbeiter, Kulturpolitiker, Verwaltungsleute und interessierte Bürger kamen zum ersten Workshop in den Künstlerverein Malkasten. Die Veranstaltung bildete den öffentlichen Auftakt für den Prozess, an dessen Ende im kommenden Frühjahr ein Papier zu Leitlinien der Kulturpolitik stehen soll - und möglichst ein besseres Verständnis unter den vielen Akteuren in der Stadt. Die Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP hatte das Vorhaben beschlossen.

Projektleiter Patrick S. Föhl und sein Team ließen die Teilnehmer in fünf Gruppen mit Untergruppen darüber diskutieren, was an Kunst und Kultur in Düsseldorf glücklich macht - und was weniger. Jede Gruppe trug ihre Ergebnisse am Ende in einem Stuhlkreis vor.

Ein repräsentatives Resultat entstand so nicht und war auch nicht gewollt. Es ließen sich aber Tendenzen erkennen, die das bestätigten, was Föhl schon aus Einzelgesprächen berichtete. Dazu gehört Kritik am Umgang der Politik mit der Kulturszene. Immer wieder beklagten Kulturschaffende fehlende "Wertschätzung". So werde oft mit zu wenig Fachkompetenz und Durchhaltevermögen entschieden. Viele Teilnehmer wünschen sich zudem mehr Mut zum Anecken - von Politik und Kultur. Man brauche auch mal einen Skandal, über den die ganze Stadt spricht, hieß es. Auf der Haben-Seite, darüber herrscht Einigkeit, steht großes Potenzial.

Bis zum Abschluss soll aus diesem ersten, sehr allgemeinen Austausch ein Dokument mit konkreten Vorschlägen geworden sein - so die Ankündigung. Dazu gibt es diverse weitere Veranstaltungen. Eine andere Hoffnung besteht darin, dass sich während des Prozesses quasi nebenbei Kooperationen bilden. Denn die Kulturszene, das zeigt sich bereits jetzt, kommt selten zum Austausch zusammen.

(arl)
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