Im Parkhaus am Carlsplatz Erste Strom-Tankstelle eröffnet

Im Parkhaus am Carlsplatz haben die Stadtwerke Düsseldorfs erste öffentliche Ladestation für Elektro-Fahrzeuge aufgebaut. Gibt es eine Förderung vom Bund, dann sollen bis 2011 etwa 50 weitere folgen.

 Werner Görtz (li.), Leiter des Umweltamtes, und Markus F. Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke, präsentieren die Ladestation im Parkhaus am Carlsplatz. Das Elektro-Auto mit dem Stecker an der Seite fährt ab sofort durch die Stadt und wirbt für die neue Technologie.

Werner Görtz (li.), Leiter des Umweltamtes, und Markus F. Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke, präsentieren die Ladestation im Parkhaus am Carlsplatz. Das Elektro-Auto mit dem Stecker an der Seite fährt ab sofort durch die Stadt und wirbt für die neue Technologie.

Foto: RP, Werner Gabriel

Die Wünsche der Bundesregierung sind eindeutig: Bis 2020 sollen rund eine Million Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb auf deutschen Straßen unterwegs sein. Auf Düsseldorf heruntergerechnet wären das rund 10.000.

Am Montag haben die Stadtwerke einen Schritt in diese Richtung getan: Im Parkhaus am Carlsplatz wurde die erste Strom-Tankstelle der Landeshauptstadt eröffnet und zugleich das erste Auto präsentiert, das mit einem modernen Elektromotor im Kofferraum durch die Stadt fahren wird. Warum die Stadtwerke Düsseldorf rund 40.000 Euro für den Fiat Panda ausgegeben und ein zweites Modell bestellt haben, erklärt der Vorstandsvorsitzende Markus F. Schmidt: "Wir beginnen damit, diese zukunftsfähige Antriebsart in unserer Region zu etablieren.”

Die Fahrzeuge, die eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen, werden jetzt im Alltag getestet, alle wichtigen Daten und Erfahrungswerte gesammelt. Für das neue Elektro-Auto und alle weiteren, die folgen werden, sind im Parkhaus am Carlsplatz die Parkplätze Nummer 151 und 153 reserviert. Dort steht eine grüne Säule mit zwei Stromsteckern. Rund sechs Stunden dauert es, bis eine leere Batterie komplett aufgeladen ist.

Damit fährt der Fiat, der mit der neuesten Akku-Technologie ausgerüstet ist, im Stadtverkehr rund 130 Kilometer weit. "Wer auflädt, muss aber keine Parkgebühr bezahlen”, sagt Schmidt. Allerdings werden die Lade-Daten gespeichert und von den Stadtwerken später abgerechnet. Die Kosten für 100 Kilometer belaufen sich derzeit auf vier Euro.

Bei der einen Strom-Tankstelle soll es aber nicht bleiben. Mittelfristiges Ziel ist es, die Region Düsseldorf zu einem umweltfreundlichen und modernen Verkehrsgebiet auszubauen. Dazu ist jedoch eine finanzielle Unterstützung durch den Bund nötig. Deshalb bewerben sich die Stadtwerke Düsseldorf mit ihren Partnern um eine Förderung im Zuge der "Modellregion Rhein/Ruhr”.

Die Entscheidung fällt in den nächsten zwei, drei Monaten. Geht alles glatt, dann wollen die Stadtwerke bis 2011 etwa 50 weitere Ladestationen in der Stadt aufbauen. "Wir bieten die Infrastruktur an und hoffen, dass die Automobilindustrie die Technik weiter entwickelt, die Akkus noch besser werden”, sagt Schmidt.

Nur dann könne sich die Elektro-Technik als ernsthafte Alternative zu den Verbrennungsmotoren etablieren. "Noch ist das sicherlich kein Auto für jedermann”, sagt Schmidt. Zurzeit ist es sogar noch ein schwieriges Unterfangen, überhaupt an Fahrzeuge zu kommen ­ bis 2011 sollten aber auch die Elektro-Autos in Großserie produziert werden.

Laut Projektbeschreibung sollen in den nächsten Jahren 16 Elektro-Autos und 30 Elektro-Roller angeschafft werden. Die Stadtwerke bekommen je fünf Fahrzeuge. Auch die Stadt will sich beteiligen und seinen Fuhrpark ergänzen. "Diese Technik ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz”, sagt Umweltamtsleiter Werner Görtz.

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