Düsseldorf Erster neuer Sprinter läuft vom Band

Düsseldorf · Im Düsseldorfer Daimler-Werk ist die Serienproduktion des neuen Transporters angelaufen. Düsseldorf bleibt das Leitwerk bei der weltweiten Produktion des Sprinter. Es gibt 1700 verschiedene Varianten des Fahrzeugs.

 Das ist das erste Modell der dritten Generation des Transporters Sprinter. Gestern lief es im Derendorfer Werk vom Band. Monteurin Lisa Klassen fuhr es als erste.

Das ist das erste Modell der dritten Generation des Transporters Sprinter. Gestern lief es im Derendorfer Werk vom Band. Monteurin Lisa Klassen fuhr es als erste.

Foto: HANS-JÜRGEN BAUER

Mit viel Tamtam hat der Autobauer Daimler heute den ersten Transporter vom Typ Sprinter im Düsseldorfer Werk vom Band rollen lassen. Zu den Gästen gehörten vor allem Mitarbeiter des Düsseldorfer Daimler-Werks. Monteurin Lisa Klassen hat für die Belegschaft gesprochen und durfte das erste in Serie gefertigte Fahrzeug vom Band fahren. "Heute ist ein ganz besonderer Tag für unser Werk, an dem wir die Erfolgsgeschichte unserer Transporter-Ikone und unseres Standorts fortschreiben. Nach gut drei Jahren sorgfältigster Vorbereitungen sind Produktion und Mannschaft jetzt bestens für die Serienfertigung des neuen Sprinter aufgestellt", sagte Werksleiter Armin Willy.

Der neue Sprinter feierte Anfang Februar dieses Jahres seine Weltpremiere im Duisburger Hafen. Dort präsentierte Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche das neue Fahrzeug in einer Show, die stark an die Produktpräsentationen von Apple & Co. erinnerte.

Er ist seither bestellbar und wird ab Juni 2018 in den europäischen Markt eingeführt. Die weiteren Märkte folgen sukzessive. Die Einstiegsversion mit Frontantrieb ist zu einem Preis ab knapp 20.000 Euro in Deutschland für Gewerbetreibende erhältlich. Im Jahr 2019 folgt die elektrisch angetriebene Variante als eSprinter.

Die Daimler-Sparte ist nach eigenen Angaben der einzige Hersteller im Segment großer Transporter, der noch in Deutschland produziert. Sie hat hierfür in das Werk Düsseldorf in den vergangenen Jahren rund 300 Millionen Euro investiert. Insgesamt investiert Mercedes-Benz Vans weltweit rund 2,5 Milliarden Euro für den neuen Sprinter in die Entwicklung und anderes.

Noch im laufenden Jahr soll aber auch das Sprinterwerk in den Vereinigten Staaten für die Märkte Kanada, USA und Mexiko in Betrieb gehen. Dafür fallen in Düsseldorf insgesamt mehr als 600 Arbeitsplätze weg. Dennoch bleibt Daimler mit mehr als 6500 Mitarbeitern Düsseldorfs größter industrieller Arbeitgeber.

Mit der Neuauflage des Sprinter will Mercedes das digitale Zeitalter in dieser Fahrzeugklasse einläuten. Die dritte Generation ist digital vernetzt und soll so Teil des Internets der Dinge werden. Die Idee hinter der Technik: Noch immer werden viele Lkw und auch Transporter nicht optimal genutzt. Entweder fahren sie halbleer durch die Gegend, oder sie stehen den halben Tag ungenutzt auf einer Baustelle herum - während ein Fahrzeug eines Kollegen an einer anderen Baustelle parkt. Hätte man einen besseren Überblick und gute Planungsmöglichkeiten über die Einsätze und Routen, könnten die Kosten sinken - etwa weil man sich den einen oder anderen Transporter in einer Flotte sparen könnte, so eine Grundidee des neuen Modells.

Der Wagen ist in mehr als 1700 verschiedenen Varianten verfügbar - bedingt durch die Aufbauarten, Antriebskonzepte, Kabinengestaltung, verschiedene, Tonnagen, Laderaumhöhen und Ausstattungsvarianten. Das maximale Ladevolumen liegt bei 17 Kubikmetern, die Höchstzuladung reicht bis 5,5 Tonnen.

Im vergangenen Jahr hat Daimler mehr als 200.000 Sprinter produziert, Rekord in der seit 1995 gestarteten Sprinter-Geschichte.

(tb)
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