Düsseldorf Erwin-Platz vor Bilker Arcaden wird geprüft

Düsseldorf · In der Ampel gibt es keine breite Zustimmung für den Vorstoß von Thomas Geisel, den Platz am Kö-Bogen nach seinem verstorbenen Amtsvorgänger zu benennen. Anklang findet aber die Idee, Erwin vor den Bilker Arcaden zu würdigen.

Düsseldorf: Erwin-Platz vor Bilker Arcaden wird geprüft
Foto: Endermann, Andreas

Knapp eine Woche vor der entscheidenden Ratssitzung ist noch immer nicht klar, wo und mit welcher Mehrheit der 2008 verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin geehrt werden soll. OB Thomas Geisel (SPD) treibt die Platzbenennung voran. Sein Vorschlag, den Platz vor dem Breuninger-Haus im Kö-Bogen nach Erwin zu benennen, stößt aber bei den Ampel-Partnern Grüne und FDP auf Widerstand. Auch die SPD tut sich schwer, würde aber dem Vorschlag ihres Oberbürgermeisters folgen. Für eine Mehrheit im Rat würde das mit den Stimmen der CDU, die hinter dieser Platzbenennung steht, reichen.

Geisel möchte aber eine breitere Mehrheit, deshalb hat er sich gestern mit den Fraktionschefs der Ampel-Kooperation zu dem Thema getroffen. Als Ergebnis liegt nun ein möglicher Kompromiss auf dem Tisch: Die FDP schlägt in einem Änderungsantrag zu dem Tagesordnungspunkt im Stadtrat vor, den Platz vor den Bilker Arcaden - offiziell: Düsseldorf Arcaden - nach Erwin zu benennen. Die Liberalen, die Grünen und auch Teile der SPD hatten argumentiert, dass bisher kein OB mit einer städtischen Platzbenennung in der unmittelbaren Innenstadt gewürdigt worden sei.

FDP-Chefin Strack-Zimmermann zählt die Vorteile auf: Es sei ein gut frequentierter Platz im Herzen des Stadtteils, die Bilker Arcaden seien ein Projekt, das Erwin sehr wichtig gewesen sei, und es gebe dadurch keine Adressbildung. Anlieger müssten - anders als beim Platz im Kö-Bogen - nicht Briefköpfe oder Visitenkarten ändern. Grünen-Fraktionschef Norbert Czerwinski bezeichnet es als "interessante Idee" und betont den gemeinsamen Willen, eine Lösung zu finden, die von einer breiten Mehrheit getragen wird. Für die SPD-Fraktion ist laut dem Vorsitzenden Markus Raub sowohl der von Geisel vorgeschlagene Platz am Kö-Bogen wie auch der vor den Bilker Arcaden denkbar.

"Ich bin für jede vernünftige, angemessene und praktikable Lösung", sagt Geisel. Wenn dann auch noch eine breite Mehrheit zustande komme, stehe dem nichts im Weg. Da es sich bei dem Platz vor den Bilker Arcaden um Privatgelände handle, müsse zunächst geprüft werden, ob eine Platzbenennung überhaupt möglich sei. Als Alternative gibt es in dem Bereich auch städtische Fläche.

Der mögliche Kompromiss der Ampel-Partner kommt bei der CDU jedoch nicht gut an. "Wir haben dem OB Unterstützung für seinen Vorstoß signalisiert und erwarten, dass er bei der Ampel dafür wirbt", sagt CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt. Dies sei die Nagelprobe für das Bündnis. Die Lösung am Kö-Bogen sei angemessen. "Wir haben keine Bereitschaft, über Alternativen nachzudenken". Noch deutlicher wird sein Vize Andreas Hartnigk: Es sei "unsäglich", dass Geisels "vernünftiger Vorschlag" nun konterkariert werde. Das sei Erwin und seiner Familie gegenüber unwürdig.

(RP)
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