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Düsseldorf Erzieherin Katrin Sackmann erzählt über ihren täglichen Stress

Düsseldorf · Angebote wie Waldspaziergänge gebe es nur selten. "Wir würden es gerne öfter machen, das geht aber nicht ohne Weiteres", sagt Katrin Sackmann. Die Arbeitstage der 28-jährigen Erzieherin sind packevoll. Zeit, um mal in Ruhe den Globus zu betrachten oder ein Spiel zu spielen, bliebe kaum, sagt sie.

 Katrin Sackmann (28) ist Gruppenleiterin in einem Familienzentrum - und aktuell im Streik.

Katrin Sackmann (28) ist Gruppenleiterin in einem Familienzentrum - und aktuell im Streik.

Foto: Hans-Jürgen bauer

Die Düsseldorferin ist eine der Erzieherinnen, die in der vergangenen Woche in den Streik getreten sind. Sie beklagt vor allem die immer größer werdende Arbeitsbelastung. Jeder Tag ist durchgetaktet. "Wir machen unseren Beruf mit viel Herzblut und für das Wohl der Kinder", sagt die 28-Jährige. Für die bleibt aber immer weniger Zeit, damit müssen Erzieher klarkommen.

Sackmann kümmert sich als Gruppenleiterin in einem Familienzentrum gemeinsam mit zwei Kolleginnen um 17 Kinder. Neun davon sind unter drei. "Mein Arbeitstag beginnt im Grunde schon, wenn mich morgens vor der Tür Eltern zum Gespräch abfangen", sagt die Erzieherin. "Und auch die Arbeit am Schreibtisch wird immer mehr."

Für den Frühdienst beginnt der Tag um 7.15 Uhr. Alles muss vorbereitet werden für die Kinder, die ab 7.30 Uhr kommen und von denen lange nicht alle alleine auf die Toilette gehen können. Wenn die Kinder da sind, gibt es Frühstück, für das die Eltern sorgen sollen. Das wird aber gerne mal vergessen, dann müssen die Erzieher ran. Parallel müssen die ersten Kinder schon jetzt gewickelt werden. Um 8 Uhr kommt der Spätdienst.

Ab 10 Uhr werden auch die übrigen Kinder gewickelt, anschließend geht es bis 12 Uhr an die frische Luft. Alle müssen angezogen werden, je nach Wetter dick oder dünn. "Wenn uns Eltern sagen, dass ein Kind Ohrenschmerzen hatte, müssen wir ihm eine Mütze anziehen", sagt Sackmann. Die Erzieherinnen müssen alle Einzelbedürfnisse im Blick haben, das gehört dazu.

Um 12 Uhr gibt es Mittag, danach ist Bettruhe. In der Zeit, in der die Kinder schlafen, erledigen die Frauen Schreibkram. "Wir führen Entwicklungsbögen, Sprachentwicklungsbögen und planen Angebote", sagt Sackmann. Auch das geht nur nebenbei, genau wie die Elterngespräche, die stattfinden, wenn die Kinder schlafen - oder eben morgens. Nach dem Schlafen wird zum zweiten Mal gewickelt, genau wie zwischendurch nach Bedarf. Zum Schluss gib's noch mal Essen. Und dann kommen schon wieder die Eltern.

(sef)
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