Düsseldorf Es gab keine weiteren Morde, beteuert Klempner

Düsseldorf · Viel Neues haben die Ermittler der Mordkommission "Dorotheen" am Mittwoch nicht von dem Handwerker erfahren, der unter Mordverdacht in U-Haft sitzt. Der Mann, der eine junge Frau vergewaltigt und getötet haben soll, will keine weiteren Taten begangen haben.

 In diesem Mehrfamilienhaus wurde Yasmina T. im Juni ermordet.

In diesem Mehrfamilienhaus wurde Yasmina T. im Juni ermordet.

Foto: Bretz, Andreas

Er habe in seiner erneuten Vernehmung noch einmal bestätigt, dass er am 19. Juni die 25 Jahre alte Yasmina T. vergewaltigt, bis zur Bewusstlosigkeit gedrosselt und in ihrer Badewanne ertränkt hat, sagte Staatsanwalt Martin Stücker.

Der Klempner, der in dem Mehrfamilienhaus an der Dorotheenstraße, in dem Yasmina T. wohnte, wegen eines Rohrbruchs gearbeitet hatte, war bereits vor dem Mord aufgefallen, weil er Kundinnen sexuell attackiert hatte. Sowohl ein Fall von sexueller Beleidigung als auch eine eindeutige Handgreiflichkeit waren allerdings von der Justiz eingestellt worden. Man habe derzeit keine Hinweise darauf, dass es weitere Sexualstraftaten gab, sagte der Staatsanwalt. Und auch der Beschuldigte beteure, der Mord an Yasmina T. sei der einzige gewesen, den er begangen hat. "Wir graben natürlich weiter in seiner Vergangenheit", sagte Stücker.

Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Zu ihnen gehört auch die psychiatrische Begutachtung des Düsseldorfer Familienvaters, der am Tag nach dem Verbrechen weitere Klempnerarbeiten in dem Haus an der Dorotheenstraße verrichtet hat. Auch als die Schwester des Opfers, die sich Sorgen um Yasmina T. gemacht hatte, mit der Polizei erschien und die Tote schließlich entdeckt wurde, war der Handwerker ungerührt seiner Arbeit nachgegangen. Ob er unter einer psychosexuellen Störung leidet und ob die sich auf seine Schuldfähigkeit auswirkt, soll das Gutachten klären.

Vorwürfe der Schwester von Yasmina T., die Rechtsmediziner hätten bei der Obduktion Spuren übersehen, wollte der Staatsanwalt nicht kommentieren. Die Uni-Klinik hatte zuvor erklären lassen, es habe keine sichtbaren Gewaltspuren am Körper der Frau gegeben, die letztlich durch Ertrinken gestorben war.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort