Düsseldorf Facebook-Streit um CDU-Chef

Düsseldorf · Ein Beitrag von Thomas Jarzombek zum Streichelzoo sorgt für Kontroversen.

 Mit diesem beschrifteten Bild schaltete sich der CDU-Chef in die Debatte um den Streichelzoo ein - und sorgt für eine Kontroverse.

Mit diesem beschrifteten Bild schaltete sich der CDU-Chef in die Debatte um den Streichelzoo ein - und sorgt für eine Kontroverse.

Foto: Facebook

Ist das gute Oppositionsarbeit oder plumpe Provokation? Über diese Frage debattieren etliche Politiker und andere Nutzer seit Mittwoch - bei Facebook. Auslöser ist ein Beitrag des Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek, dem Vorsitzenden des CDU-Kreisverbands. Er veröffentlichte ein Bild, auf dem ein Lamm zu sehen ist. Dazu die Aufschrift: "Leider fahren Streicheltiere keine Radrennen." Im Text darunter setzt Jarzombek das angeblich drohende Aus für den Streichelzoo im Südpark in Verbindung zu den Kosten für die Tour de France.

Schon auf Jarzombeks öffentlicher Facebook-Seite löste der Beitrag rege Debatten aus, es gab Zustimmung und empörten Protest. Dann holte Günter Karen-Jungen, Bürgermeister und Grünen-Politiker, zum Gegenschlag aus - ebenfalls in dem Netzwerk. Er warf dem CDU-Chef vor, "populistische und unseriöse Mittel" zu nutzen, "um den OB zu treffen und die Ampel zu diskreditieren". Niemand aus den Reihen von SPD, Grünen und FDP habe den Zoo schließen wollen, möglicherweise habe Jarzombek "keine Ahnung von Kommunalpolitik". Auch den Hinweis auf die Tour de France fand der Grüne daneben: "Ich erwarte mehr von einer Oppositionspartei, die übrigens am Ende eines längeren Prozesses im Rat den Ausgaben für den Grand Départ der Tour de France zugestimmt hat."

Dieser Beitrag heizte sogleich die nächste Kontroverse an, an der sich wiederum diverse Politiker beteiligten - mit interessanten Nebenschauplätzen. So warf ein Kommentator den CDU-Politikern vor, am Ende doch Ehrenkarten für die Tour de France haben zu wollen. "Ganz sicher nicht", antwortete der CDU-Chef. Parteikollege Andreas-Paul Stieber kündigte auch sein Fernbleiben von der Ehrentribüne an.

Jarzombek kann sich also zumindest zugutehalten, für ordentlich Wirbel gesorgt zu haben. Es war übrigens nicht der erste Versuch des Politikers mit den beschrifteten Facebook-Bildern: Schon in der Schauspielhaus-Debatte hatte Jarzombek provoziert. Damals zeigte er ein Foto des Theaters mit der Aufschrift: "Wer braucht schon ein Schauspielhaus, wenn jeder einen Flachbildfernseher zu Hause hat."

(arl)
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