Public Viewing in Düsseldorf Trotz guten Wetters wieder wenig Zuschauer vor dem Rathaus

Düsseldorf · Obwohl es erstmals bei der EM beim Public Viewing trocken blieb, kamen nur wenig mehr Zuschauer zum Rathaus. Dafür zeigten die Fans viel Fantasie bei der Gestaltung ihrer Outfits. An den Kasematten war mehr los.

So feierten die Fans beim Public Viewing in Düsseldorf
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So feierten die Fans beim Public Viewing in Düsseldorf

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Eine Stunde vor dem Anpfiff des Spiels zwischen Deutschland und der Slowakei bei der Fußball-EM tröpfelte es gestern einmal mehr. Doch der fast schon obligatorische Regen blieb dieses Mal aus. Trotzdem war das Public Viewing vor dem Rathaus nicht sonderlich gut besucht. Die Lücken auf dem Areal waren noch beträchtlich. Polizei und Veranstalter schätzten die Anzahl der Fans übereinstimmend auf 500 bis 600.

Darunter waren auch Chris Till, Jens Feiger und Henrik, die extra aus Frankfurt angereist waren. Das Trio war mit allem ausgestattet, was zum Fansein dazugehört: Trikot, die Fahne um die Hüfte geschwungen, die Deutschland-Farben auf die Wangen geschminkt, eine Trommel für die akustische Unterstützung von "Le Mannschaft", "und die Mädchen haben wir natürlich auch mitgebracht", erzählt Feiger. "Das soll ein Party-Wochenende für Chris zum 40. Geburtstag werden, eigentlich wollten wir direkt nach Lille fahren, das hat aber nicht geklappt", sagt sein Kumpel. Chris Till hatte beim Public Viewing in Düsseldorf eigentlich mit mehr Andrang gerechnet, "aber das miese Wetter zuletzt hat die Euphorie dann wohl doch etwas gedämpft".

Wo gibt es Public Viewing in Düsseldorf zur EM 2016?
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Hier gibt's Public Viewing in Düsseldorf

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Was auffällt: Das Nostalgische ist wieder im Kommen. Peter Rösler hat die hellblaue Helmut-Schön-Gedächtnis-Trainingsjacke wieder aus einer Kiste im Keller hervorgekramt. "Die hat mein Vater mir mal geschenkt, Vintage ist doch voll in", sagt der 39-Jährige. Miriam Bremers Trikot erinnert mit dem geschnürten Ausschnitt an die Zeiten von Fritz Walter. "Das war ganz schön teuer, macht dafür aber wenigstens was her", glaubt die 25-Jährige. Bei den aktuellen Trikots liegen die von Thomas Müller bei den Männern vorne, während vor allem jüngere Frauen Sebastian Schweinsteiger die Treue halten. "Das habe ich mir 2006 gekauft, und es passt mir immer noch", sagt Rebecca Scholz stolz. "Seitdem schaue ich überhaupt erst Fußball. Schade, dass wir in diesem Jahr nicht noch mal so ein Sommermärchen haben können", so die 27-Jährige.

Richtig Mühe haben sich Sarah Paul und Danica Gürtler mit ihrem Outfit gegeben. "Das ist selbst kreiert, verschiedene Teile, die zusammen getragen aussehen wie ein schwarz-rot-goldenes Kleid", erläutert Paul. Dazu gibt's allerlei Accessoires von der Fahne, über die Trillerpfeife bis zum Haarband, das ihr beim vergangenen Spiel noch als Schal diente. "Man muss nur Fantasie haben", sagt der blonde Deutschland-Fan.

An den Kasematten war die Stimmung gestern einmal mehr bombig, nach der Nationalhymne vor dem Spiel wurde gejubelt, als würde man in Lille mit auf dem Rasen stehen. Als Boateng die Deutschen früh in Führung schoss, war in dieser Stadt erstmals seit der WM in Brasilien wieder wahre Euphorie spürbar. Die war spätestens mit dem zweiten Treffer durch Gomez auch unter den Zuschauern vor dem Rathaus unverkennbar. Nach dem Abpfiff und einem souveränen Deutschland-Sieg gab es dann sogar einen kleinen Autokorso rund um Königsallee und Heinrich-Heine-Allee. Es wird schon noch was mit der EM-Stimmung in Düsseldorf.

(RP)
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