Düsseldorf FDP: "Dürfen uns nicht von Opernchefs erpressen lassen"

Düsseldorf · Noch immer hat das Führungspersonal der Rheinoper nicht den Vertrag für eine weitere Amtszeit unterschrieben - obwohl ihnen schon länger ein Angebot vorliegt. Intendant Christoph Meyer, Ballettchef Martin Schläpfer und Generalmusikdirektor Axel Kober fordern bessere Konditionen für ihr Haus, damit sie für weitere fünf Jahre ab 2019 zusagen. Die Rede ist von mehr Geld zum Unterhalt des Düsseldorfer Opernhauses sowie von einem steigenden jährlichen Zuschuss für die künstlerische Arbeit. Da Opernpartner Duisburg klamm ist, müsste das Geld wohl aus der Düsseldorfer Stadtkasse kommen.

Auch die Kulturpolitiker des Stadtrats warten gespannt auf das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) und der Opernleitung. Der Stadtchef erhält dabei Unterstützung der Liberalen. "Wir dürfen uns nicht erpressen lassen", sagt Manfred Neuenhaus, FDP-Kulturpolitiker und stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses. Die Oper sei eine wichtige Institution, die Politik tue daher alles, was nötig sei, um sie gut auszustatten. Es sei aber nicht zulässig, dass die gemeinsam im Jahr 2009 angetretenen Opernchefs offenbar ihre Vertragsverhandlungen mit einem höheren Etat für ihr Haus verbinden. "Dann muss man in Kauf nehmen, dass sie vielleicht nicht in Düsseldorf weitermachen", sagt Neuenhaus.

Friedrich Conzen (CDU), der Vorsitzende des Kulturausschusses, hofft trotz der Kontroverse auf eine Einigung. "Ich meine, dass wir gut mit den Drei fahren", sagt Conzen. Das Trio habe viele künstlerische Erfolge gefeiert, Düsseldorf spiele in der ersten Liga unter den deutschen Opernhäusern. "Man sollte daher schon versuchen, sie in Düsseldorf zu halten", sagt Conzen.

Die Stadtspitze hofft auf eine Einigung bis zu den Sommerferien, allerdings ist unklar, wie viel Spielraum Geisel sieht. Die Zeiten sind nicht einfach: Die Stadt befindet sich auf Sparkurs, Geisel und das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP wollen das jährliche Millionen-Defizit bei den laufenden Ausgaben in den Griff bekommen. Zugleich sprechen die Opernchefs allerdings bekannte Probleme an: Der Sanierungsbedarf am Opernhaus gilt als hoch, zudem ist der künstlerische Etat durch Tarifsteigerungen de facto gesunken.

(arl)
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