Düsseldorf Feiern mit den netten Drachen Chinas

Düsseldorf · Beim dritten Chinafest haben sich auf dem gut besuchten Marktplatz rund 20 Aussteller vorgestellt – und gezeigt, wie vielfältig die Beziehungen zwischen Düsseldorf und China inzwischen sind. Zu erleben gab es unter anderem Akrobatik, kunstvolle Kalligraphie, Scherenschnitt, chinesische Medizin und einen Schnupperkurs in chinesischer Sprache.

Tanzende Drachen beim Chinafest 2013 in Düsseldorf
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Foto: Endermann, Andreas

Beim dritten Chinafest haben sich auf dem gut besuchten Marktplatz rund 20 Aussteller vorgestellt — und gezeigt, wie vielfältig die Beziehungen zwischen Düsseldorf und China inzwischen sind. Zu erleben gab es unter anderem Akrobatik, kunstvolle Kalligraphie, Scherenschnitt, chinesische Medizin und einen Schnupperkurs in chinesischer Sprache.

Zudem konnten sich die Besucher über das Reiseland China informieren. Das Fest soll auf die wachsende Bedeutung des deutsch-chinesischen Austauschs hinweisen. Wie wichtig dieser für die Wirtschaft ist, zeigte unter anderem das Engagement des in Düsseldorf ansässigen Metro-Konzerns, der mit einem großen Stand vertreten war.

Für die Metro gilt China als "Fokusland": Sie betreibt dort bereits 64 Großmärkte in 46 Städten. Umgekehrt sind rund 300 chinesische Unternehmen in Düsseldorf aktiv, die das Fest nutzten, um sich zu zeigen. "Wir wollen präsent sein", sagt Franz Simon aus dem Vorstand des chinesischen Unternehmervereins. Er freute sich, dass so viele chinesische Besucher gekommen waren. Düsseldorfs Partnerstadt Chongqing präsentierte traditionelles Kunsthandwerk und informierte über die neue "Europa-Eisenbahnlinie", welche die chinesische Stadt durch sechs Länder über 11179 Kilometer bis Duisburg verbindet.

Damit lässt sich die Reise zwischen den Partnerstädten auf einer einzigen Schienenverbindung fast ohne Umsteigen zurücklegen — wenn man bereit ist, 16 Tage im Zug zu verbringen. Der Repräsentant aus Chongqing, Hairon Xu, und Oberbürgermeister Dirk Elbers betonten, dass die Partnerschaft die Städte hat zusammenrücken lassen.

Der chinesische Botschafter Mingde Shi lobte Düsseldorf gar als Stadt mit der höchsten Lebensqualität für Chinesen in Deutschland: "Es gibt keinen Ort, wo man mit der Familie in Deutschland schöner arbeiten und leben kann", sagte er. "Man kann sagen: Düsseldorf ist das Schaufenster für Deutschland in China."

Sprachlehrerin Menx Xie brachte am Stand des Konfuzius-Instituts an der Heine-Universität unterdessen deutschen Besuchern erste Brocken Chinesisch näher. In dem halbstündigen Schnupperkursus ließ sich erfahren, wie man sich auf Chinesisch begrüßt und bedankt. Zumindest die chinesische Aussprache lässt sich der Sprachlehrerin zufolge relativ schnell lernen. "Wer ein halbes Jahr einen Kursus besucht und fleißig ist, kann in einem Restaurant bestellen", sagt sie.

Der Düsseldorfer Verleger Michael Ruhland, der einige Jahre in Peking gelebt hat und mit einer Chinesin verheiratet ist, hat sich mit seiner "Deutsch-Chinesischen Verlagsanstalt" einen Traum erfüllt und sich auf historische und kulturelle Veröffentlichungen mit China-Bezug spezialisiert. An seinem Stand informierte er zu seinen Recherchen über die Anfänge der Düsseldorf-chinesischen Beziehungen. Nach seinen Erkenntnissen begannen sie bereits 1735, als sich der erste Missionar aus Düsseldorf auf den Weg ins Reich der Mitte machte.

(arl)
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