Düsseldorf Fest der 1000 Meister

Düsseldorf · Die Handwerkskammer hat ihre neuen Jungmeister geehrt. Redner war Minister Peter Altmaier.

 Nina Siekmann ist seit gestern Bestattermeisterin.

Nina Siekmann ist seit gestern Bestattermeisterin.

Foto: Andreas Endermann

Der Meisterbrief ist der Ritterschlag der Handwerker. Lange kämpften die Kammern, besonders die Handwerkskammer Düsseldorf darum, diesen traditionsreichen Titel zu erhalten. Und es gelang auch, dass in den meisten Gewerken der Betrieb einer Firma und die Ausbildung von Gesellen nur den Inhabern eines Meisterbriefs gestattet ist.

Entsprechend gut vermarktet die Handwerkskammer Düsseldorf mit ihrem Präsidenten Andreas Ehlert die Verleihung des Titels. Knapp 1000 jungen Handwerkern wurde gestern im Congresszentrum der Messe der begehrte Meisterbrief überreicht. Die Laudatoren waren Andreas Ehlert und Kanzleramtsminister Peter Altmaier.

Ehlert und seinem Hauptgeschäftsführer Axel Fuhrmann ist es gelungen, aus der einst doch eher verstaubten Traditionsfeier ein modernes Event zu machen. Die jungen Meisterinnen und Meister jedenfalls waren von der Show mit Jazzband (spielte selbstbewusst "Ein Hoch auf uns") und Erbsensuppe begeistert. Und nicht nur die Feier, auch die Jungmeister sind moderner geworden. Rollenklischees werden heute immer häufiger überwunden. Nina Siekmann hat das Gymnasium mit Fachhochschulreife verlassen. Danach machte sie eine Lehre beim Zahnarzt. Doch die wahre Berufung sei das nicht gewesen. Mit einem Freund habe sie sinniert, was sie beruflich anderes machen könnte. Zunächst nicht ganz ernst gemeint, diskutierten beide darüber: "Gestorben werde immer". Gestern erhielt die 26-Jährige ihren Brief als Bestattermeister. "Das ist ein Handwerk, ja, man muss auch Tischlerarbeiten erledigen, aber die Kunst besteht darin, sich binnen Sekunden auf die trauernden Angehörigen einstellen zu können", sagt Siekmann. Der Beruf könnte auch Trauerbegleiter heißen. Kathrin Rütten ist die Jahrgangsbeste der Zahntechnikermeister. Mit 25 ist sie eine der jüngsten Meisterabsolventen 2015. "Nach dem Abi wollte ich erst Medizin studieren, dann entschied ich mich für das Handwerk", sagt Rütten. Bald wird sie den elterlichen Betrieb übernehmen. Genau wie Andreas van de Flierdt. Er steigt in den Installateurbetrieb des Vaters ein. Gestern erhielt er Meisterbrief Nummer zwei als Installateurmeister - Elektromeister wurde er 2008.

(RP)
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