Straßenmagazin aus Düsseldorf Fiftyfifty kritisiert Mangel an Schlafmöglichkeiten für Obdachlose

Düsseldorf · Die Obdachlosen-Hilfsorganisation Fiftyfifty kritisiert, dass Menschen ohne festen Wohnsitz oft keinen Zugang zu Schlafstellen haben - besonders jetzt im Winter ein Problem. Sie nennt Gründe, warum Obdachlose oft draußen schlafen müssen.

Düsseldorfer Obdachlose und ihre Hunde - Fotos von Leo Gesess
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Echte Liebe: Obdachlose und ihre Hunde

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Foto: Leo Gesess

Es sei nicht wahr, dass in Düsseldorf niemand auf der Straße schlafen müsse, wie die Stadt behauptet, heißt es in einer Pressemitteilung von Fiftyfifty. Die Organisation verweist auf den Fall der kürzlich verstorbenen Elvira N., die Sprecherin der Verkäufer des Straßenmagazins war.

"Die Realität sieht häufig so aus: Viele Menschen haben keinen Zugang zu Notschlafstellen", so Fiftyfifty. Obwohl rechtlich eine Pflicht zur Unterbringung bestehe, würden die Menschen immer wieder abgelehnt, mit verschiedenen Begründungen:

  • Hunde müssen draußen bleiben - viele Obdachlose haben aber Tiere dabei.
  • Es ist nicht möglich, zusammen mit einer Partnerin oder einem Partner zu übernachten.
  • Außerdem gilt ein Abstinenzgebot — was einem Leben auf der Straße häufig widerspreche, so Fiftyfifty.

Ein weiteres Problem aus Sicht der Organisation: Die Notschlafstelle auf der Prinz-Georg-Straße wird erst geöffnet, wenn die Temperatur tagsüber unter null Grad sinkt. "Dabei ist sicherlich die Nachttemperatur entscheidender. Kein Wohnungsloser hat ein Thermometer dabei, um zu erfahren, ob die Winternothilfe geöffnet hat."

Johannes Dörrenbacher vom Straßenmagazin fordert daher von der Stadt, die Hilfe für Obdachlose auszubauen und neue Konzepte zu entwickeln. "Das haben wir von der Ampelkoalition erwartet. Bisher ist es nur bei Lippenbekenntnissen geblieben."

(hpaw)
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