Serie Save Food Filme drehen und Lebensmittel retten

Düsseldorf · Fünf Projektgruppen der Georg-Schulhoff-Realschule haben sich für den Preis der Initiative "Save Food" beworben.

 Pascal, Jonas, Fin und Benedikt gehen im Wettbewerb um den Save-Food-Preis mit zwei Filmen ins Rennen.

Pascal, Jonas, Fin und Benedikt gehen im Wettbewerb um den Save-Food-Preis mit zwei Filmen ins Rennen.

Foto: Verena Kensbock

Den meisten Menschen ist bewusst, wie viele Lebensmittel weggeschmissen werden, aber immer wieder landen vor allem Obst, Gemüse und Brot in der Tonne. Das haben Rabia, Leonie und Celina in einer Straßenumfrage herausgefunden. Die drei Mädchen bilden eine von fünf Gruppen der Georg-Schulhoff-Schule, die sich mit ihrem Projekt für den Save-Food-Preis beworben haben. Die neunte Klasse der Realschule in Vennhausen hat sich dafür mit dem verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln auseinandergesetzt und eigene Projekte angestoßen, um weniger Nahrung zu verschwenden. Zwei Tage lang hatten die rund 20 Schüler Zeit, um die Projekte zu realisieren - mit Unterstützung der Lehrerinnen Jacqueline Rarek und Polina Gleim.

Als Anwärter auf den Sieg in der Klasse gilt die Gruppe von Pascal, Fin, Jonas und Benedikt. Die Jungs haben nach Interviews mit Vertretern der Tafel und der Verbraucherzentrale, die sie mit Fragen zur Lebensmittelverschwendung löcherten, zwei Filme gedreht. "Was kann man tun gegen Lebensmittelverschwendung, was sind die Gründe? Das hat uns interessiert", sagt Fin.

Jana, Franziska, Lara, Chantal und Fabienne waren in Supermärkten unterwegs, haben mit den Mitarbeitern und Kunden darüber gesprochen, was mit dem Essen passiert, wenn es nicht verkauft oder verzehrt wird. "Die meisten Supermarktketten spenden ihre Reste an die Tafel", sagt Franziska. "Allerdings geht das nur mit Obst und Gemüse. Alles, was gekühlt werden muss, können die Märkte nicht weitergeben." Die Mädchen könnten sich vorstellen, dass regelmäßige Abendessen für Obdachlose und Bedürftige helfen würden, um das Essen vor der Mülltonne zu retten, und gleichzeitig etwas Gutes zu tun.

Gleich zwei Gruppen hatten sich vorgenommen, jüngere Kinder über Lebensmittelverschwendung zu informieren. So war die Gruppe um Max, George, Kim und Laura in einem Kindergarten zu Gast und zeigten den Drei- bis Fünfjährigen, wie man nichts verschwendet. "Die Erzieherinnen haben schon sehr darauf geachtet, dass sie möglichst wenig Essen wegschmeißen", sagt Max. Dennoch war die Gruppe überrascht, wie viel auch die Kinder schon wussten: "Die Kinder waren ganz begeistert und wollen jetzt darauf achten, immer ihren Teller leer zu essen." Aber auch die Schüler, sagen sie, haben dazugelernt: "Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr in Deutschland im Müll", sagt Kim empört. Darum wollen die Jungen und Mädchen auch selbst mehr darauf achten, sich nicht vom Mindesthaltbarkeitsdatum blenden zu lassen, Reste zu verwerten und auch Obst und Gemüse zu essen, das nicht perfekt aussieht.

Eine Initiative, die das bereits seit Jahren unterstützt, ist der Verein Foodsharing. Den haben Joshua, Niklas und Benedikt den fünften Klassen an ihrer Schule vorgestellt. Das Prinzip: Die selbsterklärten Lebensmittelretter verteilen übrig gebliebene Lebensmittel aus Restaurants und Privathaushalten weiter - an Menschen, die sie noch verwenden möchten. Das geht entweder online oder über öffentliche Kühlschränke. So konnten in den vergangenen sechs Jahren schon fast acht Tonnen Nahrung gerettet werden. Das sei aber nicht genug, sagt Niklas: "Die Produktion muss heruntergesetzt und das Mindesthaltbarkeitsdatum sollte verlängert werden."

(veke)
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