Düsseldorf Flammenshows aus Düsseldorf für die Welt

Düsseldorf · Frank Lohse und Stefan Howe sorgen mit großem Erfolg für Feuerwerke und Pyro-Effekte - etwa beim Eurovision Song Contest oder bei Olympischen Winterspielen.

 Die Chefs Stefan Howe (l.) und Frank Lohse im Pyrotechniklager ihres Unternehmens Lunatx

Die Chefs Stefan Howe (l.) und Frank Lohse im Pyrotechniklager ihres Unternehmens Lunatx

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ein Feuerwerk, eine tolle Flammenshow zur Eröffnung oder am Ende einer Veranstaltung, am besten untermalt von passender Musik, beeindrucken das Publikum meistens nachhaltig. Ist ein Feuerwerk gelungen, werden außergewöhnliche Bilder am Himmel gezeigt, hört man oftmals beifälliges Raunen unter den Zuschauern, Applaus ist keine Seltenheit. Die Macher solcher Shows sind zwar in ihrer Branche gut bekannt und werden von ihren Auftraggebern weiterempfohlen, wenn sie ihren Job gut machen, aber ansonsten arbeiten sie eher im Hintergrund.

Ähnlich geht es Frank Lohse (49) und Stefan Howe (45). Mit ihrem vor rund 20 Jahren gegründeten Düsseldorfer Unternehmen Lunatx SFX gehören sie längst zu den Großen in ihrer Branche und haben weltweit Kunden. Für die Pyro- und Flammenshows beispielsweise anlässlich der Eurovision Song Contests in Athen, Kopenhagen, Baku und natürlich Düsseldorf waren sie gemeinsam mit ihrem Team ebenso verantwortlich wie für die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi oder für das Champions-League-Finale 2009 in Rom. Spezialisiert haben sie sich auf Sport- und Industrieveranstaltungen und konnten sich gleich nach der Unternehmensgründung durch große Shows für das damalige Düsseldorfer Footballteam Rhein Fire in der Branche einen Namen machen. "Anders als bei vielen anderen Sportarten wird dem Publikum beim Football bei jedem Spiel viel geboten, Shows mit großem Feuerwerk gehören - ähnlich wie in den USA - einfach dazu", sagt Howe. Im Fußball sei das anders, ergänzt Lohse, dort gebe es größere Shows in der Regel lediglich am Ende einer Saison, beispielsweise zur Meisterschaftsfeier, wenn der Pokal übergeben wird. Zudem sei gerade in Deutschland die Bereitschaft, für Shows dieser Art ein Budget bereitzustellen, nicht so groß wie in vielen anderen Ländern. Insbesondere in den USA oder im Nahen Osten, zum Beispiel in Dubai oder Abu Dhabi, ist die Bereitschaft laut den beiden Unternehmern groß.

Mit 18 festangestellten Mitarbeitern - die Stammcrew ist übrigens bereits seit der Firmengründung dabei - entwickeln Lohse und Howe am Düsseldorfer Standort immer wieder neue Spezialeffekte, um bei großen internationalen Veranstaltungen auch ein oftmals verwöhntes Publikum beeindrucken zu können. Inzwischen haben sie einen festen Kundenstamm, darunter viele Eventagenturen, die sie regelmäßig buchen. "Außerdem nehmen wir an weltweiten Ausschreibungen teil und bewerben uns so um große Events, etwa Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaften", sagt Lohse. Und wofür würden sie am liebsten beauftragt werden? Da müssen sie nicht lange überlegen. Olympische Sommerspiele natürlich, dies sei der Ritterschlag und ein großes Ziel, so Howe. Leider habe es dieses Jahr nicht geklappt, denn für die Spiele in Rio hatten sie sich auch beworben.

Weil die beiden großen Wert auf Qualität legen, bilden sie regelmäßig aus, derzeit beschäftigen sie drei Auszubildende. "Wir sorgen nach Möglichkeit selbst für unseren Nachwuchs", sagt Howe. "In unserer Branche ist Präzision oberstes Gebot, das lernen die Azubis bei uns von Anfang an." Und weil gerade in dieser Branche auch die Sicherheit eine bedeutende Rolle spielt, werden alle Produkte sorgfältig ausgewählt und nur jene verwendet, die in Europa oder den USA hergestellt werden. Im kommenden Jahr wollen sie unbedingt nach Japan reisen, denn dann findet dort das "International Symposium on Fireworks" statt, ein wichtiges Treffen für Feuerwerker. Und die Japaner, so Lohse, sind in der Branche die absoluten Könige.

(RP)
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