Düsseldorf Fliegen für die Aidshilfe

Düsseldorf · Nach einem Jahr Pause lud die Fluggesellschaft Air Berlin am Samstag wieder zu ihrem Charity-Flug "Help & Fly" ein. Insgesamt 34 000 Euro für die Düsseldorfer Aidshilfe kamen dabei zusammen.

 Ehrenamtlich flogen Crew und Künstler bei dem Rundflug mit dem Airbus A330 über Deutschland mit.

Ehrenamtlich flogen Crew und Künstler bei dem Rundflug mit dem Airbus A330 über Deutschland mit.

Foto: Andreas Endermann

Dass im Flugzeug geklatscht wird, kennt man ja schon von Pauschalreisen nach Mallorca. Während die Passagiere dabei allerdings meist erst nach der Landung applaudieren, wurde beim Abflug des Air-Berlin-Fluges AB1998 am Samstagmittag bereits gejubelt, als das Flugzeug den Boden verließ. Der Grund: Zum insgesamt 16. Mal hatte die Fluggesellschaft zu ihrem Charity-Flug "Help & Fly" eingeladen. 90 Minuten lang wurde in gut 6000 Meter Höhe gesungen, angestoßen und gefeiert, während der Airbus vom Typ A330 in Form einer Aids-Schleife über Deutschland hinwegflog.

Unterstützt von prominentem Bordpersonal wie Travestie-Künstlerin Käthe Köstlich und Bürgermeister Günter Karen-Jungen, hatte die Aktion auch in diesem Jahr wieder einen ernsten Hintergrund: Gesammelt wurde für die Düsseldorfer Aidshilfe. Für sie ist die Spende von "Help & Fly" seit jeher einer der wichtigsten Zuschüsse, wie Geschäftsführer Peter von der Forst erklärt: "Von den Spenden, die durch den Flug zustandekommen, finanzieren wir zum Beispiel einen großen Teil unserer Jugendarbeit zur Prävention", sagt er. Ein umso größerer Rückschlag war es im vergangenen Jahr gewesen, als Air Berlin verkündete, den Charity-Flug einzustellen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten hatte sich das Unternehmen wieder mehr auf sein Kerngeschäft konzentrieren wollen. Im Sommer dieses Jahres verkündete die Airline jedoch, wieder für die Aidshilfe fliegen zu wollen. "Aids beziehungsweise HIV ist ein Problem, dass in Düsseldorf einen hohen Stellenwert hat. Im gesamten Stadtgebiet sind etwa 2500 Menschen betroffen, jedes Jahr kommen 70 bis 80 Neuinfizierungen hinzu", erläutert von der Forst. Nach Köln hat die Landeshauptstadt damit die höchste Anzahl an Infizierten in ganz NRW.

Wer bei dem Flug mitwollte, musste vorab 144 Euro für das Ticket bezahlen. Geboten wurde dafür außer dem Bordservice von Prominenten, Musik von "Duo Léger", den "Kellnern" und Sänger Sydney Youngblood.

Während viele der Passagiere schon Stammgäste und teilweise sogar seit dem ersten Start von "Help & Fly" mit dabei sind, flog die Düsseldorferin Andrea Lorig am Samstag zum ersten Mal mit: "Ich hatte immer davon gehört und wollte auch immer mal mitfliegen. Doch dann wurde der Flug eingestellt. Als ich dann hörte, dass es dieses Jahr wieder losgeht, habe ich mir endlich ein Ticket gekauft", sagt sie. Sie wolle damit den guten Zweck unterstützen, meint Lorig, "aber gleichzeitig macht das hier ja auch noch Spaß."

Am Ende kamen 34 000 Euro für die Aidshilfe zusammen. Dass die Summe so üppig ausfiel, lag sicherlich auch an Käthe Köstlich. Denn als Chef-Stewardess schaffte sie es mit ihrem munteren Geplapper, den Gästen an Bord noch zahlreiche "zollfreie Waren" wie Lockenstäbe, Duschzeug und Stofftiere anzudrehen.

(lai)
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