Düsseldorf Flüchtlinge: Supermarkt nimmt keine Gutscheine

Düsseldorf · Die Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen im Düsseldorfer Osten ist um eine Facette reicher. "Flüchtlinge, die vorübergehend auf Lebensmittel-Gutscheine angewiesen waren, konnten die in einem in der Nähe der neuen Unterkunft an der Blankertzstraße gelegenen Supermarkt nicht einlösen. Der Laden lehnte die Annahme ab", berichteten Bürger. Tatsächlich hatten Arbeiterwohlfahrt und Kirchengemeinden solche Gutscheine verteilt, weil einige der Flüchtlinge nach dem Umzug erst einmal kein Bargeld und deshalb kein Essen zur Verfügung hatten.

Frank Runkel, Betreiber des Marktes, bestreitet den Vorgang, der auch in den sozialen Netzwerken diskutiert wurde, nicht. "Der Grund ist: Niemand war vorher bei mir, hat mit mir über Sicherungsmerkmale dieser Gutscheine oder über Details wie Rechnungsadresse und Bankverbindung gesprochen. Ich kann doch keine Belege akzeptieren, über deren Echtheit und Zuverlässigkeit ich nichts weiß", sagt der Mann, der insgesamt drei Filialen betreibt.

Zu Irritationen bei Bürgern, die den Flüchtlingen helfen wollten, war es auch gekommen, weil Märkte, die unter gleichem Namen Filialen an der Bender- und an der Heyestraße betreiben, Gutscheine angenommen hatten. "Erstens gehören die zu einer anderen regionalen Dachorganisation und zweitens ist dort womöglich anders kommuniziert worden", sagt Runkel, der betont, dass er in seinem Markt in Mettmann sehr wohl die dortigen Gutscheine der Stadt akzeptiere.

Genau dazu rät Sozialamtsleiter Roland Buschhausen den Händlern. Gutscheine seien die Ausnahme. "Flüchtlinge erhalten die nur in besonderen Situationen. Ansonsten gibt es Bargeld. Und dann werden aus denen, die die Gutscheine einlösen, rasch gute zahlende Kunden."

(jj)
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