Düsseldorf Flughafen bietet Parkplätze an der Messe

Düsseldorf · Der Airport stockt die Anzahl seiner Parkmöglichkeiten erheblich auf. Das Parken im öffentlichen Raum soll damit unattraktiver werden.

 Christian Jahncke, Geschäftsführer der Sita Airport GmbH, will mit dem ausgeweiteten Angebot einen Gegenpol zu unseriösen Anbietern bilden.

Christian Jahncke, Geschäftsführer der Sita Airport GmbH, will mit dem ausgeweiteten Angebot einen Gegenpol zu unseriösen Anbietern bilden.

Foto: H.-J. Bauer

Der Düsseldorfer Flughafen möchte den unseriösen Parkfirmen den Kampf ansagen, indem er selber viele preisgünstige Parkplätze für seine Kunden anbietet. Ab Mai wird er dafür 12.000 zusätzliche Parkplätze an der Messe und 1800 Plätze an der Esprit-Arena vermarkten, wenn an den Standorten keine Veranstaltungen stattfinden.

Betrieben werden diese Flächen vom Unternehmen Parkvogel, einer Tochter des Düsseldorfer Airports, die vor zweieinhalb Jahren ins Leben gerufen wurde. Sie bietet beispielsweise jetzt schon 14.000 Parkplätze im näheren Umland des Flughafens an, darunter etwa 3000 Plätze am Dome. Von dort aus werden die Gäste mit einem kostenlosen Shuttle-Bus zum Flughafen gefahren. Weitere 11.000 Parkplätze direkt am Terminal, die aber teurer und damit häufig für Urlauber unattraktiv sind, vermarktet der Flughafen selbst.

"Inzwischen spricht sich unser Angebot herum und wir verzeichnen einen enormen Anstieg der Buchungszahlen. Auf der Homepage des Flughafens wurden zum Thema Parken zuletzt 520.000 Klicks pro Monat registriert", sagt Christian Jahncke, Geschäftsführer der Sita Airport GmbH, die den Parkvogel betreibt.

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Für eine Woche Parken verlangt Parkvogel 39 Euro und ist damit oft günstiger als seine Mitbewerber. "Das ist für uns ein Zuschussgeschäft, aber wir wollen einen positiven Gegenpol zu den Parkpiraten bilden", sagt Jahncke.

Damit meint er Parkanbieter, die mehr Aufträge annehmen, als tatsächlich Plätze auf dem eigenen Firmengelände vorhanden sind, und die dann die Fahrzeuge im öffentlichen Raum abstellen. "Wir empfehlen Kunden, nur Firmen zu vertrauen, die keinen Autoschlüssel ausgehändigt bekommen wollen. Dann kann man sicher sein, dass das Auto bleibt, wo es abgestellt wurde", sagt Jahncke.

Ganze Wohnsiedlungen oder öffentliche Parkplätze werden von den "Parkpiraten" über Wochen zugestellt. Anwohner, Kunden und Gewerbetreibende finden dann keine Parkplätze mehr. Und obwohl das Problem seit Jahrzehnten besteht, wurde dafür noch keine umfassende Lösung gefunden. Zeitlich beschränkte Halteverbote vertreiben zwar die Flughafenparker, aber die Anwohner sind ebenfalls von den Einschränkungen betroffen.

Parkfirmen zu verbieten, ist kaum und nur bei gravierenden Verstößen möglich. Zudem kann dann sofort ein neues Unternehmen eröffnet werden, denn Parkfirmen sind nicht genehmigungspflichtig, müssen lediglich angemeldet werden. Und Parken ist ein lukratives Geschäft. Der Airport verzeichnete im vergangenen Jahr 4,3 Millionen Parkvorgänge. Dennoch waren die Parkplätze nur an zwei Tagen komplett ausgebucht: "Wir sind aber für jede weitere Fläche dankbar, die uns angeboten wird." Diese darf allerdings nicht weiter als fünf Kilometer vom Flughafen entfernt liegen, um von den Kunden akzeptiert zu werden, und muss mindestens 300 Plätze haben, um wirtschaftlich betrieben werden zu können.

Mehrere Flächen rund um den Flughafen wurden bereits aufgekauft, die zuvor von anderen Parkfirmen genutzt wurden: "Wir haben so mehr Platz, um weitere Stellplätze einzurichten, und vertreiben die unseriösen Firmen."

(brab)
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