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Nach Taxi-Unfall Flughafen: Die Poller sind da

Düsseldorf · Nachdem ein Taxi unkontrolliert ins Terminal gerast war, sollen jetzt die 250 Kilogramm schweren Betonklötze die Türen schützen. Für Politiker ist die Sache damit aber noch nicht erledigt. Sie fordern neue Sicherheitskonzepte.

Taxi rast durch Flughafen-Tür
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Kaum hatten Mitarbeiter des Flughafens gestern die ersten 250 Kilogramm schweren Betonklötze vor den Türen des Abflugterminals montiert, da nutzten die ersten Passanten sie als willkommene Sitzgelegenheit. Dass die Betonpoller hier stehen, weil vergangenen Donnerstag ein Taxi ins Terminal gerast war, ist den meisten nicht bewusst.

"Ein Motorrad kommt noch durch"

Der 54-jährige Taxifahrer hatte am Steuer vermutlich einen Herzinfarkt erlitten, war bewusstlos, als sein Daimler die Glastür Nummer 9 durchbrach und 20 Meter weit in die Abflughalle schoss. Weil ein Anschlag nicht auszuschließen war, hatte die Bundespolizei das gesamte Terminal geräumt und den Wagen samt Gepäck auf Sprengstoff untersucht.

"Der hätte ein Terrorist sein können, der bombend durchs Terminal rast", sagt Olaf Lehne, CDU-Landtagsabgeordneter aus dem Stadtnorden. "Der Flughafen sollte sein Sicherheitskonzept überdenken." Die Poller seien zwar ein erster Schritt und auch durchaus angemessen, aber: "Ein mit Sprengstoff bepackter Motorradfahrer kommt da immer noch durch."

Lehnes Kollegin Claudia Nell-Paul (SPD) sieht das anders. "Erstens war's ein Unfall, und zweitens eine Verkettung außergewöhnlicher Umstände — das ist wie ein negativer Sechser im Lotto." Dass die Poller nun die Türen versperren, sei gut, mehr aber nicht nötig. "Ich weigere mich, daraus eine Sicherheitskrise am Flughafen zu machen."

Der Flughafen selbst hatte als Reaktion auf den Unfall die Poller aus dem Lager holen lassen. Erst mal sollen sie provisorisch die Türen sichern, an einer dauerhaften Rammschutz-Lösung arbeiten die Architekten. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) lobte gestern die fixe Reaktion am Flughafen.

Gleichwohl will sie den Unfall im Rat zum Thema machen. "Als Miteigentümer hat die Stadt die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Und der ist nötig, denn der Unfall zeigt, dass das Sicherheitskonzept überprüft werden muss."

Zum Beispiel, so die FDP-Ratsfrau, sei es offensichtlich ratsam, die Türen auf bruchsicheres Glas umzurüsten. "Ich war entsetzt, dass so ein Unfall überhaupt technisch möglich ist."

(RP)
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