Flughafen Düsseldorf Die letzte Maschine landet mit großer Verspätung

Düsseldorf · Es ist bereits weit nach Mitternacht, als die letzte Maschine des Flugtages auf dem Rollfeld des Düsseldorfer Airports sicher aufsetzt. Der Airbus von Air Berlin war mit zweieinhalbstündiger Verspätung erst um 22 Uhr in Barcelona gestartet. Die Passagiere hatten eigentlich mit einer Germanwings-Maschine fliegen sollen.

Germanwings A320: Trauer in Düsseldorf
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Trauer in Düsseldorf nach Flugzeugabsturz

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Kurz vor Reiseantritt sei ihnen gesagt worden, dass sie mit einer Maschine der Fluggesellschaft Air Berlin nach Düsseldorf fliegen würden, berichteten Fluggäste bei ihrer Ankunft in Düsseldorf am frühen Mittwochmorgen. Die Gründe für den Wechsel sind bisher noch nicht bekannt. Trotz des Absturzes am Vormittag war der Flug nicht gestrichen worden. Spürbar erleichtert stiegen die Passagiere in Düsseldorf aus. Einige von ihnen wurden von Freunden, Bekannten und Verwandten empfangen. Unter den Fluggästen soll auch die 21 Jahre alte Ann Kristin Götz aus Ratingen gewesen sein.

Eine Stunde vorher war bereits eine Air-Berlin-Maschine aus Barcelona in Düsseldorf gelandet. Auch für diese Passagiere war es kein Flug wie jeder andere. Stefanie M. aus dem Kreis Kleve sprach von einer enormen Anspannung unter den Passagieren während des Fluges. "Wir haben ja den ganzen Tag über mitbekommen, was passiert ist. Das kriegt man nicht aus dem Kopf", sagte sie. "Jedes Knistern, jedes ungewohnte Geräusch lässt einen aufzucken."

Ebenfalls nicht abschrecken von dem Unglück ließ sich Frauenrechtlerin Alice Schwarzer. Sie landete am späten Abend mit einer Germanwings-Maschine aus Zürich kommend am Düsseldorfer Airport. "Ich bin zwar Vielfliegerin, aber heute war das schon ein mulmiges Gefühl", sagte sie. "Mein Dank gilt der Besatzung, die trotz des schrecklichen Ereignisses geflogen ist."

Doch längst nicht alle Piloten und Crewmitglieder von Germanwings wollten am Dienstag fliegen. "Einige Crews wollten aus persönlichen Gründen nicht fliegen", erklärte Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer. Deshalb fielen unter anderem Flüge in Köln, Berlin und Leipzig kurzfristig aus. Ob auch die Verspätung der Maschine von Barcelona nach Düsseldorf am späten Abend damit zusammenhing, blieb unklar.

Wegen der gestrichenen Flüge mussten manche Passagiere die Nacht am Flughafen verbringen. Für sie wurden Feldbetten aufgestellt. Ursula Barth nutzte die ungewohnte Schlafmöglichkeit. "An einem Tag wie diesem darf man nicht über Flugausfälle meckern. Meine Gedanken sind bei den Menschen, die heute Freunde, Kinder und Eltern verloren haben."

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