Flughafen Düsseldorf Sicherheitsfirma will Kontroll-Lücke stopfen

Düsseldorf · Rund eine Million Passagiere erwartet der Düsseldorfer Flughafen in den Osterferien. Lange Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen soll es der zuständigen Firma Kötter zufolge aber nicht geben.

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Foto: Thorsten Breitkopf

Die Fluggäste werden nicht extrem lange an den Passagierkontrollen warten müssen, ist sich Peter Lange sicher. Er ist der geschäftsführende Direktor der Kötter Aviation Security, der Firma, die für die Passagierkontrolle zuständig ist. Zurzeit sei nicht damit zu rechnen, dass sein Unternehmen deutlich zu wenig Personal haben werde, sagt Lange. "Die Osterferien werden anstrengend. Ab Freitag bin ich selber ab vier Uhr früh dabei, aber am Ende werden wir alles tun, um die vielen Menschen in angemessener Zeit durchschleusen zu können."

Von zusätzlich angeforderten 100 Luftsicherheitsassistenten seien zum jetzigen Stand 81 bereits durch die entsprechenden Prüfungen gekommen - damit liegt die Lücke nur noch bei 19 Personen statt bei 25, wie kürzlich angenommen. "Mit flankierenden Maßnahmen werden wir auch diese Lücke schließen."

So hat das Unternehmen eine Prämie von 100 Euro für jeden Mitarbeiter ausgelobt, wenn er nach sechs Tagen Arbeit nur einen freien Tag statt zwei nimmt - dafür hätten sich viele der mehr als 900 Assistenten schon gemeldet. Eine Reihe an befreundeten Firmen hat sich angeblich bereit erklärt, Luftsicherheitsassistenten an Kötter in Düsseldorf auszuleihen.

Wechselprämien in Höhe von 3000 Euro sollen weitere schon ausgebildete Assistenten anlocken. Als entscheidende Herausforderung hofft Lange nun, zumindest in der Ferienzeit den zeitweise extrem hohen Krankenstand von rund 20 Prozent drücken zu können. Für jede Woche, in der ein Mitarbeiter am Arbeitsplatz erscheint, gibt es 100 Euro Bonus. Für zwei Wochen kontinuierlicher Anwesenheit 350 Euro.

Lange, der die Kötter-Truppe am Flughafen Düsseldorf seit April 2017 leitet, versucht aber auch, die Krankheitsquote durch einen besseren Dialog zu senken. So hat er auf einer Betriebsversammlung gesagt, kein Kollege solle Angst vor scharfer Kritik haben, wenn er oder sie einmal zu spät zur Arbeit komme - das könne passieren. Es sei insbesondere besser, einmal zu spät zu kommen, als sich nur aus Sorge vor einer Abmahnung krankschreiben zu lassen. "Dann fehlen die Leute oft ohne echten Grund für mehrere Tage", heißt es in seinem Umfeld.

Vehement wehrt sich Lange gegen den Verdacht, ein übertriebener Sparkurs sei dafür verantwortlich, dass soviele Teilnehmer in den Kursen zum Luftsicherheitsassistenten durchfallen - zeitweise lag die Durchfallquote bei 70 Prozent. Zudem stimme das Gerücht nicht, Kötter ließe fast nur Arbeitslose für die Kurse zu, weil dann das Arbeitsamt die Fortbildung bezahle.

"Das ist Unsinn. Von 378 Kursteilnehmern seit letztem Sommer hat das Arbeitsamt nur bei 75 die Gebühr bezahlt - und das waren oft gute Leute. Bei 271 haben dagegen wir die Fortbildungskosten von rund 5000 Euro pro Schüler bezahlt, um Personal aufzubauen." Außerdem hätte man 32 Kursteilnehmer gehabt, die einen Teil der Kosten getragen hätten. Qualifizierte Leute zu finden, sei schwer: Für die 378 Kursplätze habe es 4000 Bewerber gegeben, die aber oft bei einem ersten Test durchgefallen seien.

(RP)
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