Test vor Ort Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Flughafen laufen zügiger

Düsseldorf · Seit Samstag sind zusätzliche Mitarbeiter an den Sicherheitskontrollen im Flughafen Düsseldorf im Einsatz. Und unser Test zeigt: Passagiere müssen nun nicht mehr stundenlang warten – ganz im Gegenteil.

Ein Tag am Düsseldorfer Flughafen
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Foto: Thorsten Breitkopf (5)

Seit Samstag sind zusätzliche Mitarbeiter an den Sicherheitskontrollen im Flughafen Düsseldorf im Einsatz. Und unser Test zeigt: Passagiere müssen nun nicht mehr stundenlang warten — ganz im Gegenteil.

Die Schlange am Zugang zu Gate A ist gut 100 Meter lang. Wer spät dran ist, kriegt Panik, ob er es noch pünktlich durch die Kontrollen zum Flugzeug schafft. Die Sorge ist nicht nötig: "Wenn Sie es eilig haben, gehen Sie zu Gate B, dort ist es leerer, und Sie können im Sicherheitsbereich wieder zu A zurückgehen", sagt ein Mann in knallgelber Jacke zu mir.

Er ist ein Mitarbeiter des Flughafens und hat sich mit zwei Kollegen am Eingang zur Warteschlange positioniert, koordiniert die Passagierströme. Durch die Umleitung zu anderen Gate-Zugängen sollen volle Kontrollstellen und damit auch die Mitarbeiter der Firma Kötter, die für die Sicherheitskontrollen am Flughafen zuständig ist, entlastet werden. Seit Wochen stellt Kötter nicht genügend Personal für die erhöhte Fluggastzahl, Folge sind lange Wartezeiten. Einige Passagiere verpassten sogar ihre Flieger, am Freitag war die Lage zwischen Kontrolleuren und wütenden Fluggästen so angespannt, dass die Bundespolizei einschritt, um Übergriffe zu vermeiden.

Kötter bat schließlich um Hilfe — und bekommt sie seit dem Wochenende auch: Seit Samstag sind an den Kontrollen zusätzlich Mitarbeiter der Firma Securitas im Einsatz, Kötter selbst stellte gestern 20 zusätzliche Kräfte. Mitarbeiter des Flughafens sind ebenfalls als Hilfen im Einsatz. Die Bundespolizei, die am Freitag noch an den Kontrollen aushelfen musste, war dagegen gestern verstärkt in der Abflughalle auf Streife. Man sei zufrieden damit, wie es derzeit laufe, so die Bundespolizei.

Das zeigt auch unser Test: Mit einem Flugticket ausgestattet, mache ich mich am Montagmorgen auf den Weg zum Gate. Ziel: Ausgang A 30. Ich reihe mich in die Warteschlange am Zugang zu Flugsteig A ein, höre also erst einmal nicht auf den Tipp des Mitarbeiters in der gelben Jacke. Es geht schnell voran. Die Anzeigentafel an den Kontrollstellen zeigt eine Wartezeit von 15 Minuten an. Nach der Bordkartenkontrolle weist mir eine Frau den Weg: "Gehen Sie bitte bis ganz hinten durch, da ist noch eine Kontrollstelle geöffnet", sagt sie.

Ein Mann im Anzug rempelt mich an — er ist offensichtlich auf Geschäftsreise und hat es sehr eilig. Er drängelt sich vor, schnappt sich vier Plastikwannen, legt dort diverse Elektronikgegenstände, Beutel mit Flüssigkeiten und Taschen hinein und geht durch die Kontrolle. Dann bin ich dran. "Ist aber ruhig heute", sage ich zu der Mitarbeiterin von Kötter. "Wenn Sie das ruhig nennen", sagt sie und lacht.

Offenbar ist für die Mitarbeiter des Unternehmens immer noch Ausnahmezustand. Meine Tasche erhalte ich am Ende der Kontrolle von einer Mitarbeiterin aus der Verwaltung von Kötter zurück. Sie ist eine der Aushilfen an den Kontrollstellen. Nach 20 Minuten Wartezeit bin ich am Gate.

Im Sicherheitsbereich treffe ich Bettina und Peter Zuschlag. Für die beiden Meerbuscher geht es nach Mailand. Sie hatten mit mehr Problemen an den Kontrollen gerechnet. "Wir haben offenbar einen guten Zeitpunkt erwischt und waren schnell drin", sagt Peter Zuschlag. Zur Vorsicht waren er und seine Frau ein wenig früher als sonst zum Airport gekommen, hatten das Gepäck schon am Vorabend abgegeben.

In der Abflughalle hat sich die Situation derweil verändert: Am Zugang zu Gate A dauert es nun höchstens zehn Minuten, an B wartet man dagegen 30 Minuten. Auf Anzeigetafeln rät der Flughafen Passagieren deshalb, auch an C durch die Kontrollen zu gehen — dort herrscht nämlich gähnende Leere. Und das schon seit 5 Uhr morgens. Wenn ich es eilig hätte, würde ich diesen Zugang nutzen. Beim nächsten Mal.

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