Düsseldorf Flughafen-Gewinn sinkt um ein Drittel

Düsseldorf · Die Restrukturierung der Bodenabfertigungssparte hat dem Flughafen das Ergebnis vermiest. Der Konzerngewinn sank um 12,8 Millionen Euro auf 27,1 Millionen. Für Risiken aus dem Gift PFT gibt es Rückstellungen über fünf Millionen Euro.

Dreamliner landet auf Düsseldorfer Flughafen
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Foto: dpa, cas tba

Eigentlich war 2013 ein Rekordjahr für den Düsseldorfer Flughafen. 21,2 Millionen Passagiere wurden im vergangenen Jahr in Düsseldorf gezählt — so viele wie noch nie in der Geschichte des drittgrößten deutschen Airports. Doch andere Ereignisse haben der Flughafengesellschaft das Ergebnis vermiest.

So sank 2013 der Gewinn des Konzerns Flughafen Düsseldorf von 39,9 Millionen im Jahr 2012 auf nun 27,1 Millionen Euro — ein Minus von rund einem Drittel. Betrachtet man den Flughafen selbst ohne seine Beteiligungen, wie etwa den Airport in Mönchengladbach, dann sank der Gewinn um 23 Prozent auf 36,6 Millionen Euro.

Das ist der Düsseldorfer Flughafen bei Nacht
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Foto: Bretz, Andreas

Zwei verschiedene Ereignisse sind Hauptursache für den Gewinneinbruch. Zum einen hatte der Airport 2013 außerordentliche Aufwendungen von mehr als zehn Millionen Euro, fast zwanzig mal so viel wie im Vorjahr. Laut Geschäftsbericht stecken im Wesentlichen "die Kosten der Restrukturierung und Sanierung der Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH" dahinter. Weiter steht im Anhang zur Bilanz, dass diese Aufwendungen vor allem durch Abfindungen, Altersteilzeit und Aufhebungsverträge sowie für Beratungskosten entstanden sind. Hintergrund: Im Herbst 2012 hatte der zwischenzeitlich verstorbene Flughafen-Chef Christoph Blume bekanntgegeben, dass es bei der Abfertigungssparte am Flughafen entgegen ursprünglichen Plänen keine Kündigungen geben wird. Den Mitarbeitern wurden 320 Jobs in anderen Konzernbereichen angeboten.

Zum anderen ist ein Rückgang der außerordentlichen Erträge Schuld an dem Gewinneinbruch. So habe es in der Bilanz 2012 noch außerordentliche Erträge durch eine Kapitalherabsetzung des Flughafens Mönchengladbach gegeben. 5,8 Millionen Euro waren in dem Jahr so außerordentlich in die Flughafenkassen gespült worden, wie eine Flughafensprecherin auf Anfrage erklärte. Es handele sich um eine einmalige Kapitalspritze, die den Vergleich der Jahresergebnisse verzerre.

Auch der Personalaufwand drückte auf den Flughafengewinn. So stiegen die Zahlungen an die 2260 Mitarbeiter insgesamt um 3,4 Millionen Euro auf 125,2 Millionen. Laut Bilanzanhang ist "im Wesentlichen eine Tariferhöhung" Ursache für die höheren Personalkosten.

Ein Blick in die Airport-Zahlen offenbart auch die Einschätzung des Flughafens zur PFT-Belastung im Düsseldorfer Norden. So wurde bereits im Jahr 2010 eine Rückstellung von rund 5,1 Millionen Euro für "das Risiko der durch die Grundwasserproben festgestellten Verunreinigungen des Grundwassers mit PFT und den daraus resultierenden Sanierungsverpflichtungen" gebildet. Heute bestehen dafür noch Rückstellungen in Höhe von 4,7 Millionen Euro. Von der Differenz-Summe wurde eine Pilotanlage zur Filterung des Bodens finanziert.

Jetzt blickt das Flughafenmanagement auf den Flug des Airbus A 380 nach Düsseldorf. Bis zum Jahr 2015 soll der Riesenjet kommen. Dazu rüstet der Airport um, da der A 380 andere Brücken zur Abfertigung der Passagiere auf zwei Ebenen erforderlich macht.

(RP)
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