Düsseldorf Fluss in Urdenbacher Kämpe trocknet aus

Düsseldorf · Tierfreunde sorgen sich um den Altrhein. Das trockene Wetter lässt auch den Rheinpegel sinken.

Die trockene Witterung lässt die Pegel von Flüssen und Bächen sinken. Tierfreunde haben nun über eine Facebook-Gruppe eine Rettungsaktion für Tiere in der Urdenbacher Kämpe gestartet. Sie wollen Fische und andere Kleintiere aus dem Garather Mühlenbach - der im späteren Verlauf Urdenbacher Altrhein heißt - per Hand in andere Tümpel tragen, damit sie überleben. Das Flussbett ist völlig ausgetrocknet. Sie habe noch nie erlebt, dass der Altrhein so wasserarm ist, schreibt die Initiatorin.

Die Stadt bestätigt das Phänomen. Wegen der langen Trockenheit verbunden mit den hohen Temperaturen sei der Wasserstrand auch in anderen Gewässern im südlichen Stadtgebiet sehr gering. So ist der Galkhausener Bach in Hellerhof als Zufluss zum Garather Mühlenbach komplett trocken gefallen. Der Viehbach, der am Schloss Garath in den Mühlenbach mündet, hat nur noch einen geringen Wasserabfluss und droht auszutrocknen. Es seien tote Fische gefunden worden.

Die Experten halten die Lage aber für weniger ungewöhnlich, auch wenn sich das Phänomen durch den Klimawandel verstärkt habe. Das ist eben Natur, sagt Elke Löpke, Leiterin der Biologischen Station Haus Bürgel. Es gebe immer wieder trockene Zeiten in dem Naturschutzgebiet. "Die Aue ist mal trocken, mal feucht." Eine ähnliche Situation habe es schon im Rekordjahr 2003 gegeben, als es auch extrem trocken war. Seit der Altrhein wieder in sein ursprüngliches Bett gefunden hat, trocknen nach Angaben der Biologen einige Stellen aus, zumal der in den Rhein fließende Mühlenbach ein reiner Sandbach sei. Die Urdenbacher Kämpe sei eben auch Sumpfgelände. Und der Schwarze Milan, ein Raubvogel, übernimmt die Aufgabe der Naturpolizei und frisst die toten Fische.

Auch am Rheinpegel lässt sich ablesen, dass die vergangenen Wochen sehr niederschlagsarm waren: Der Stand an der Messstelle auf Höhe der Altstadt ist seit Monatsanfang um mehr als einen Meter gesunken. Er lag gestern bei 142 Zentimetern über dem Pegelnullpunkt. Damit befindet sich der Pegel allerdings noch immer im Normbereich. Das Phänomen könnte sich in einigen Tagen erledigt haben: Die Wetterprognosen sehen viel Regen auf Düsseldorf zukommen.

(RP)
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