Düsseldorf Picknick auf dem Fortuna-Rasen

Düsseldorf · Einmal die Esprit-Arena vom Spielfeld aus erkunden, konnten am Wochenende rund 5000 Besucher beim Tag der offenen Tür in dem Stadion, das in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert.

Bratwurst im Stadion - ein neues Erlebnis für Familie Halat mit den Töchtern Natalia und Hanna (v.l.)

Bratwurst im Stadion - ein neues Erlebnis für Familie Halat mit den Töchtern Natalia und Hanna (v.l.)

Foto: Hans-jürgen bauer

Familie Halat sitzt auf der Bierbank und isst Bratwurst. Die Sonne scheint, der Sommer ist endlich da. Die Töchter Natalia (2) und Hanna (5) zieren sich ein wenig, die Wurst ist ihnen zu heiß. Mama pustet und alles ist wieder gut. Alltagsgeschäft bei Familien mit Kindern beim Samstagsausflug. Die Kulisse, in der die Familie picknickt, hat allerdings wenig mit Alltag zu tun. Denn die Bierbank und der Tisch, an dem Eltern und Töchter sitzen, steht mitten auf dem Spielfeld von Fortuna Düsseldorf in der Esprit-Arena. Der Grund: Zum zehnten Geburtstag des Stadions und zum eigenen 20-jährigen Bestehen hatte die Düsseldorf Congress Sport & Event (DCSE) am Samstag zum Tag der offenen Tür geladen. Rund 5000 Besucher nutzten dabei die Gelegenheit, die Arena einmal vom Rasen aus zu erkunden.

"Wir wollten unseren Besuchern in diesem Jahr etwas Besonderes bieten. Und der Rasen ist normalerweise ein Heiligtum, das nur von den Spielern, Trainern und dem Platzwart betreten werden darf. Heute ist das anders", sagt Martin Ammermann, Geschäftsführer der DCSE. Dabei wurde nicht nur auf dem Rasen gegrillt, sondern Nachwuchs-Fußballer durften sogar auf dem Spielfeld kicken. "Ich habe beim Training mitgemacht", berichtet zum Beispiel der neunjährige Uwe. Zuerst wurde dabei die Kraft seiner Schüsse gemessen, dann wurde das Passen geübt und schließlich galt es noch, den Ball so schnell wie möglich durch den Geschicklichkeits-Parcours ans Ziel zu bringen. "Das war gar nicht so schwer", berichtet Uwe stolz. Natürlich ist er ein Fortuna-Fan, war schon öfter im Stadion und ist deshalb auch im Trikot seiner Lieblingsmannschaft gekommen. Wobei - den FC Bayern findet Uwe eigentlich auch ganz gut. Das passende Trikot hat er deshalb unter das von der Fortuna gezogen. "Es ist echt toll, wenn man Fan ist, mal hinter die Kulissen zu schauen. Wir haben eine Tour durch das Stadion gemacht und durften sogar einen Blick in die Skybox werfen, wo die Sicherheit im Stadion koordiniert wird", sagt Holger Klein, Uwes Vater. Das Fansein ist bei der Familie quasi genetisch: Mit Uwe und seinem Vater sitzt nämlich auch Opa Reinhart Klusmann noch mit auf der Spielerbank in der Arena. Zu dritt gehen sie oft zu Spielen ihres Lieblingsvereins. "Aus dieser Perspektive haben wir das Stadion aber noch nie gesehen", sagt Klein.

Simon Beiermann und seinem Kumpel Stefan Garcia Sommerfeld geht es ähnlich. Sie schießen erstmal ein paar Fotos mit dem Handy, bevor sie die Arena durch den Spielertunnel betreten. "Das kennt man ja sonst nur aus dem Fernsehen", sagt Beiermann. Dafür, dass die Fortuna nur ein Zweitligist ist, könne man als Düsseldorfer stolz sein, so ein großes Stadion zu haben, meint er. Und vielleicht könnte man sich ja ein Stück vom Rasen mitnehmen, überlegen die Freunde. "Aber ich glaube, das ist keine gute Idee", sagt Beiermann - und liegt damit richtig. "Wir haben mit dem Rasen ja noch was vor, er sollte also vollständig bleiben", sagt Martin Ammermann.

So ein Stadion wie die Esprit-Arena kann aber auch ganz schön beeindruckend sein. Natalia und Hanna schauen sich deshalb etwas schüchtern um. Ob sie beim Fußball mitmachen wollen, fragt Mama Agnieszka Halat. Hanna nickt. "Ich finde es eine tolle Idee, das Stadion für die Besucher zu öffnen", sagt Halat. Das finden auch Jochen Wollmert und Sohn Mika (2). "Am Anfang hat Mika dem Stadion nicht so ganz getraut, weil es ja doch sehr groß ist. Aber jetzt spielt er mit dem Fußball, als ob alles ganz normal wäre", sagt Wollmert. Um den Nachwuchs braucht sich die Fortuna also keine Sorgen machen.

(lai)
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