Song Contest in Düsseldorf Fortuna-Fans sind sauer

Düsseldorf · Die letzten drei Saison-Heimspiele der Fortuna gegen Union Berlin, Bielefeld und Aachen finden aufgrund des Song Contests nicht in der Esprit-Arena statt. Fans und Sponsoren kritisieren, dass sie nicht gefragt wurden.

Das ist die Düsseldorfer Esprit-Arena
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Das ist die Düsseldorfer Esprit-Arena

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Die Meinungen und Reaktionen der Fortuna-Fans zum Eurovision Song Contest in Düsseldorf sind unterschiedlich. Fortuna wird wohl ihre letzten drei Saison-Heimspiele gegen Union Berlin, Bielefeld und Aachen von der Esprit-Arena ins Paul-Janes-Stadion verlegen müssen. Die einen freuen sich auf eine Rückkehr zu den Wurzeln der Fortuna in Flingern.

Andere betrachten den Umzug wegen der damit verbundenen vielfältigen Probleme sehr kritisch. "Die Plätze werden im ausgebauten Paul-Janes-Stadion nicht für das zu erwartende Zuschaueraufkommen ausreichen", meint Melissa Schiefer, Sprecherin des Supporters-Club. Sie fordert stellvertretend für die Fans, dass sie an den weiteren Planungen teilhaben, "damit alle Beteiligten mit einer Lösung leben können und kein Interesse auf der Strecke bleibt".

Der Düsseldorfer Medientrainer und PR-Berater Carsten Deuster ist Mitglied im Sponsorclub Club 95. Damit hat er zwei Jahreskarten für die komplette Saison. Dafür zahlt er 6000 Euro. "Der Flinger Broich ist vom Ambiente her natürlich nicht mit der Arena vergleichbar — vor allem, wenn man mit Geschäftskunden zum Spiel gehen will." Er kritisiert, dass der Verein sich nicht gegen die Pläne, den Eurovision Song Contest in der Esprit-Arena austragen zu wollen, gestellt hat. Die Fans teilen seine Meinung.

Der Vorstand des Supporters Clubs schreibt in einer Mitteilung, er sei "entsetzt darüber, wie die Stadt mit unserem Verein umgeht". Die Stadt habe sich mit der Esprit-Arena als Veranstaltungsort beworben, obwohl 12 000 Fans Dauerkarten für 17 Partien in der Arena gekauft hätten. "Wenn die Spiele nicht in der Esprit-Arena stattfinden, ist das Vertragsbruch", sagt Deuster. Noch entscheidender für den Fan aber sei, dass dann nicht alle Fans den Spielern die nötige Unterstützung in der entscheidenen Phase geben könnten.

Stattdessen Lena-Karten?

Carsten Franck, Geschäftsführer der Sportwerbegesellschaft Fortuna, stellt sich der Kritik und versichert, sensibel mit den Vertragspartnern über das Thema zu reden. Sollten die Spiele wirklich im Paul-Janes-Stadion stattfinden, geht er davon aus, dass wegen der Einmaligkeit die Karten für ein Vielfaches des derzeitigen Preises gehandelt werden. Andere Sponsoren sind zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird. "Die Karten werden ja nicht verfallen", sagt Joelle Kleophas, Sprecherin der Stadtsparkasse. Wolfgang Osinski von Klüh Service Management geht davon aus, dass sie nun "Lena-Karten" besitzen.

(RP)
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