Düsseldorf Frankonia-Chef: "Ich baue auch Sozialwohnungen"

Düsseldorf · Uwe Schmitz startet zweiten Abschnitt der Heine-Gärten. Königskinder erhalten Schutzfassade.

 Uwe Schmitz in den Heinrich-Heine-Gärten: Der Frankonia-Vorstand ist zufrieden, 225 von 375 Wohneinheiten sind verkauft.

Uwe Schmitz in den Heinrich-Heine-Gärten: Der Frankonia-Vorstand ist zufrieden, 225 von 375 Wohneinheiten sind verkauft.

Foto: Andreas Bretz

Die Frankonia Eurobau AG aus Nettetal ist einer der großen Bauherren in Düsseldorf. Sie errichtet die Heinrich-Heine-Gärten an der Hansaallee, baut in der Altstadt das Andreasquartier und hat obendrein immer noch vor, die beiden Wohntürme im Medienhafen zu errichten, deren Pläne unter dem Namen Königskinder bekannt geworden sind. Uwe Schmitz, Vorstand des Unternehmens, hat sich zur Neuausrichtung der Wohnungspolitik in der Landeshauptstadt noch nicht geäußert. Im Gespräch mit der RP sagt er nun: "Ich habe nichts dagegen, auch Sozialwohnungen zu bauen. Wenn man die Rahmenbedingungen ändert und dies zu Beginn einer Projektplanung weiß, kann man dies einkalkulieren."

 Das Andreasquartier an der Ratinger Straße mit Blick in Richtung Ratinger Tor, links die Kreuzherrenkirche.

Das Andreasquartier an der Ratinger Straße mit Blick in Richtung Ratinger Tor, links die Kreuzherrenkirche.

Foto: Frankonia

Diese Aussage überrascht, denn Schmitz steht mit seinen Vorhaben in Düsseldorf für den gehobenen Wohnungsbau. "Das heißt aber nichts", stellt er klar, "wir haben in München in den Lenbach-Gärten, die direkt am Alten Botanischen Garten in der besten Innenstadtlage Münchens entstanden sind, ebenfalls Sozialwohnungen verwirklicht." Die Münchner Politik sei kompromisslos und verlange einen Anteil von 30 Prozent, den habe man in den zusätzlich zum Bebauungsplan zugestandenen Flächen dann auch umgesetzt. Das ist das Entscheidende für Schmitz: "Was im Bebauungsplan steht, muss der Investor umsetzen können. Denn davon hängt ja auch der Grundstückspreis ab." Ein Projekt müsse sich immer noch rechnen, sonst finde man keine Geldgeber mehr. Das Ziel des neuen OB Thomas Geisel, pro Jahr 2000 neue Wohnungen fertigzustellen, hält er für sehr ehrgeizig. "Wo sind denn dafür die Grundstücksreserven?"

Seine Düsseldorfer Projekte sieht Schmitz im Zeitplan, er ist mit den Verkaufszahlen zufrieden. Bei den Heinrich-Heine-Gärten wird jetzt der zweite Bauabschnitt in Angriff genommen. 225 von 375 Wohneinheiten des 160-Millionen-Projekts sind verkauft, 60 Prozent an Eigentümer, 40 Prozent an institutionelle Anleger. Ein Quadratmeter kostet im Schnitt 4500 Euro. Die Diskussion um die Schranke in der Einfahrt hält er für ungerechtfertigt. "Hier kann jeder hereinspazieren, aber wir wollen keinen Durchgangsverkehr." Hintergrund: Auf der anderen Seite des Areals wird es ebenfalls eine Zufahrt geben, Abkürzungsverkehr zum Vodafone-Campus und anderen Teilen Heerdts will Schmitz vermeiden. "Hier können die Kinder auf der Straße spielen, dabei soll es bleiben."

Ende 2015 sollen die Heine-Gärten fertig sein, und das gilt auch für das Andreasquartier in der Altstadt im Karree Ratinger-, Mühlen- und Neubrückstraße sowie Liefergasse. Hier sind neben Büros und Geschäften mehr als 300 Wohneinheiten vorgesehen. "30 Prozent sind verkauft", sagt Schmitz, "das ist für den Stand des Baus ein normaler Wert." Die Preise beginnen bei 3800 Euro pro Quadratmeter, und wer denkt, die 14 000 Euro in einem der vier Penthouses halten Käufer ab, der irrt. Die obersten drei Etagen in einem der innengelegenen Komplexe sind bereits veräußert. Probleme mit dem Lärm auf der Ratinger Straße erwartet Schmitz nicht. Die Fenster zur Straße seien dreifach verglast, nach innen sei es ruhig.

Last, not least: Nach langen Verhandlungen mit den Hafenfirmen sollen die Königskinder an der Speditionstraße jetzt in Angriff genommen werden. Vor die beiden Wohntürme sollen gläserne Schutzfassaden gesetzt werden, die Abstimmung mit der Stadt ist fast beendet.

(RP)
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