Düsseldorf Frauen-Schützengesellschaft geplant

Düsseldorf · St. Sebastianer starten mit Titularfest in ihr Jubiläumsjahr.

 Die Gäste um Thomas Geisel (2.v.l.) und Schützenchef Lothar Inden (3.v.l.) sahen nach dem Hochamt in St. Lambertus den Abmarsch des Regiments.

Die Gäste um Thomas Geisel (2.v.l.) und Schützenchef Lothar Inden (3.v.l.) sahen nach dem Hochamt in St. Lambertus den Abmarsch des Regiments.

Foto: Orthen

Dass es ein besonderes Jahr ist für den St.-Sebastianus-Schützenverein 1316, haben wohl auch die Vertreter von Politik und Gesellschaft bemerkt. Selten kamen so viele von ihnen zum Titularfest des Vereins wie im 700. Jahr seines Bestehens.

Was auch Schützen-Chef Lothar Inden ebenso schmunzelnd wie wohlwollend zur Kenntnis nahm: "Es stehen keine Wahlen an oder so etwas?" fragte er in die Runde. Zu der gehörten neben Landtagspräsidentin Carina Gödecke etwa die Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek und Sylvia Pantel (beide CDU), die Bürgermeister Friedrich Conzen (CDU) und Klaudia Zepuntke (SPD), die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Polizeipräsident Norbert Wesseler. Stadtdechant Ulrich Hennes und Superintendentin Henrike Tetz.

Oberbürgermeister Thomas Geisel, Mitglied der Gesellschaft Reserve, blickte in seiner Festrede auf die Geschichte des Vereins, der wenig jünger als die Stadt selbst ist (Verleihung der Stadtrechte: 1288). "Die Schützen haben sich ursprünglich zusammengefunden, um das Wohl der Stadt und ihrer Mitbürger zu schützen", erklärte er. Auch in der Gegenwart gebe es aber viele Beispiele für das positive Wirken der Schützen - eines der schönsten sei die Größte Kirmes am Rhein, die die St. Sebastianer veranstalten. "Menschen reisen von überall her an, um dort typisch rheinische Fröhlichkeit zu erleben." Den Schützen sei es gelungen, sich weiter zu entwickeln: "Sie haben sich bei allem Traditionsbewusstsein den modernen Zeiten angepasst - ohne sich zu verbiegen." In einer Gesellschaft, in der es nur noch wenige Bindungen gebe, machten sie ein Angebot "für ein großes Miteinander". Geisel rief die Schützen auf, das fortzusetzen, und auch weiter um Nachwuchs zu werben - auch unter den Migranten.

Schützenchef Inden betonte ebenfalls, der Verein sei tolerant und aufgeschlossen. Auch Frauenfeindlichkeit gebe es nicht bei den St. Sebastianern. "Noch im Jubiläumsjahr wird sich sogar eine rein weibliche Gesellschaft gründen", kündigte er an. Dass Frauen auch Schützenkönigin werden können, sei ohnehin klar - auch wenn es in der Geschichte des Vereins erst zweimal vorgekommen ist.

(RP)
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