Gastro-Tipp Italienische Küche in neuem Ambiente

Düsseldorf · Das Restaurant Rosati in Golzheim ist aufwendig umgebaut worden und wirkt jetzt moderner. Auch der Besitzer hat gewechselt.

 Betriebsleiter Stefano Scigliuzzo sorgt für besten Service im Rosati.

Betriebsleiter Stefano Scigliuzzo sorgt für besten Service im Rosati.

Foto: Andreas Endermann

Keine Frage - der Klassiker, das Lammkarree mit Kräuterkruste, ist noch genauso gut wie in den vergangenen Jahren. Saftiges Fleisch, zart rosa gebraten, dazu eine feine Rotweinreduktion, geschmortes Gemüse und Rosmarinkartoffeln machen dieses Gericht (27,50 Euro) weiterhin zu einem Bestseller im Rosati in Golzheim. Manche Gäste kamen sogar nur wegen dieses Gerichts zum Edel-Italiener - dem ersten in Düsseldorf. Die Brüder Remo und Renzo Rosati leisteten Pionierarbeit in Sachen italienische Kochkunst - und das rund 40 Jahre lang.

Zugegeben, das Rosati war zuletzt ein wenig angestaubt. Doch nach umfangreichen Renovierungsarbeiten (für 1,8 Mio Euro - mitfinanziert vom Eigentümer der Immobilie, Otto Lindner von der gelichnamigen Hotel-Gruppe) ist das Haus unter neuer Führung modern und sehr ansprechend gelungen, nicht nur im Ambiente. Die Verjüngungskur hat dem Restaurant gut getan. Die Geschäftsführung hat Santo Sabatino übernommen, der unter anderem das Bocconcino im Medienhafen betreibt.

Die Blicke der Besucher fallen zuerst auf den markanten roten Schriftzug und auf die hohen weißen, amorphen Lampen. Aus den zwei Lokalen Rosati und Rosati due hat Sabatino wieder eins gemacht - mit rund 150 Sitzplätzen (plus 100 auf der Terrasse). Die Einrichtung ist auf den ersten Blick schlicht und beeindruckend. Naturfarbene Stühle und Sitzbänke, klassische Tische und ein edler Holzboden. Auf die Details wie das große Relief an der Bar kommt es an. Beim Empfang am Eingang fällt gleich die große Fischvitrine auf sowie die offene Küche, in der unter der Regie von Antonio Sancillo fleißig gewerkelt wird. Den Gesamtüberblick hat Betriebsleiter Stefano Scigliuzzo, der die Gäste charmant begrüßt und sich nicht scheut, selbst zu servieren oder aufzuräumen.

Beim gut geschulten, aufmerksamen Service gibt es bekannte und neue Gesichter. Ähnlich ist es bei den Gästen. Unter das anspruchsvolle Stammpublikum haben sich neue Gäste, vor allem junge Leute, gemischt.

So wird die Speisekarte allen gerecht. Es gibt Modernes und Klassiker wie das erwähnte Lammkarree. Die Antipasti kommen nicht mehr vom Wagen, dennoch gibt es "Composizione di delize fredde alla Rosati", ausgesuchte kalte Vorspeisen (13,90 Euro). Tomatenscheiben mit Mozzarella (12,90 Euro) werden mit drei Sorten Tomaten serviert. Es muss schon etwas ausgefallener sein im Rosati. Bruscetta (8,90 Euro) und Vitello Tonnato sowie Rindercarpaccio (14,50 Euro) dürfen nicht fehlen. Alles von bester Qualität und hübsch angerichtet. Schon am Gruß aus der Küche, einer samtigen Thunfischcreme, würde so mancher Gast sich gern sattessen.

Der Fisch beim Süßkartoffel-Carpaccio mit Wildkräutersalat und Thunfisch-Häppchen in Sesam könnte allerdings weniger stark gegart sein. Das macht der Koch beim rosa gebratenen Rinderfilet (32,90 Euro) wieder wett. Empfehlenswert die üppigen Pasta-Gerichte zu moderaten Preisen wie die AOP-Spaghetti mit Knoblauch, Öl und Peperoni (13,50 Euro) und die Taglioni mit Trüffeln (19,50 Euro).

Das Beste kommt zum Schluss: Mit Neelo Pappalado hat das Rosati einen Patissier der Extraklasse. Der Sizilianer erfindet stets etwas Neues, zum Beispiel Erdbeertartar mit Mascarponecreme und Eis mit Pistazien-Krokant (8,50 Euro) oder Mandelparfait mit Himbeermousse (8,50 Euro). Geheimnisvoll und köstlich ist "Sette Veli" - die sieben Schleier (12,50 Euro), ein großes Schokoladentörtchen mit verführerischem Inhalt. Sieben verschiedene Köstlichkeiten - ein Genuss und für Schokoladenliebhaber ein Muss.

(RP)
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