Allerheiligen 2015 Orte des Gedenkens auf Düsseldorfer Friedhöfen
Zum Andenken an Verstorbene sind auf Düsseldorfer Friedhöfen viele künstlerische und persönliche Gräber geschaffen worden. Wir zeigen einige der schönsten der Stadt.
Ein der Antike nachempfundener Tempel schmückt das Grab des Industriellen Fritz Henkel (1848-1930) und seines gleichnamigen Sohnes (1875-1930) auf dem Nordfriedhof. Auf den Seiten des Throns finden sich Reliefs mit Bezug zum Leben des Unternehmensgründers: Links ist Merkur, der Gott der Kaufleute, zu sehen, rechts eine weibliche Verkörperung der Chemie.
Modeschöpfer Hanns Friedrichs liebte es glamourös, davon zeugt auch seine letzte Ruhestätte. Ein Zylinder schmückt das Grabmal auf dem Nordfriedhof. Als 2012 der "Dior von Düsseldorf" im Alter von 84 Jahren gestorben war, hatte er einen Wunsch an die Trauergesellschaft hinterlassen: Er bat um bunte Kleidung bei der Zeremonie - und erhielt dadurch ein farbenfrohes Begräbnis.
Auf dem Südfriedhof haben die Toten Hosenein schlichtes Grabfeld eingerichtet, das derzeit ein Stern schmückt. Die 17 Grabstellen sind für die Bandmitglieder und der Gruppe nahestehende Personen vorgesehen. Zwei Mal musste sich die Toten-Hosen-Familie schon zu einer Beerdigung auf dem Friedhof zusammenfinden. 2009 starb Fahrer Uwe Faust, im Januar der Manager Jochen Hülder.
Eine verhüllte Gestalt ist auf diesem Künstlergrab auf dem Nordfriedhof zu sehen, eine Hand verdeckt das Gesicht. Die Inschrift lautet schlicht: "Norbert Tadeusz, Maler". Der Künstler (1940-2011), ein Meisterschüler von Joseph Beuys, gehörte zu den wichtigsten Vertretern der gegenständlichen Malerei in Deutschland.
Die Architekten August Boldt und Josef Frings feierten um 1900 geschäftliche Erfolge, unter anderem entwarfen sie das Hauptgebäude für die Gewerbe- und Kunstausstellung 1880. Auf dem von der Antike inspirierten Grabmal der Familien auf dem Nordfriedhof steht "Per Aspera ad Astra", zu Deutsch etwa: "Durch Mühsal gelangt man zu den Sternen".
Das Grab der Schauspielhaus-Gründer Louise Dumont (1862-1932) und Gustav Lindemann (1872-1960) auf dem Nordfriedhof schmückt eine Skulptur von Ernst Barlach (1870-1938), einem der bedeutendsten deutschen Expressionisten. Man kannte sich: Barlach war auch Theaterautor, eines seiner Stücke wurde 1925 in Düsseldorf gespielt.
Das Grab des Hofgarten-Schöpfers Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846) auf dem Golzheimer Friedhof ist mit einer schlichten, gußeisernen Schale auf einer Säule verziert. Dankbare Bürger hatten die Grabstätte für den großen Gartenbauer gestiftet. Die wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst 2009 mit dem Originalschmuck restauriert.