Düsseldorf Friseursalons sind häufig Ziel von Räubern

Düsseldorf · Der ungepflegte Räuber in der großen Lederjacke, der vorige Woche in Düsseltal zwei Friseurinnen mit einem Messer bedroht hat, ist entkommen. Seine Opfer sehen ihn ständig vor sich.

Rene Krombholz ist im Vorstand der Friseurinnung.

Rene Krombholz ist im Vorstand der Friseurinnung.

Foto: Daniel Gehrmann

"Sie brauchen Hilfe, um den Überfall zu verarbeiten", sagt Annika Elbers von der "Headlounge". Damit sich die Mitarbeiterinnen bei der Arbeit wieder sicher fühlen, bleibt die Tür des Salons zunächst einmal verschlossen, wird nur für Kunden mit Termin geöffnet. Andere Salons tun es ihr nach. Denn Überfälle auf Friseure sind kein Einzelfall, sagt Innungssprecher Rene Krombholz. Sein eigener Salon in Bilk ist zuletzt im Sommer Ziel eines Räubers gewesen, "ein Junkie, der schnelles Geld wollte", vermutet Krombholz. Auch von Kollegen hat er ähnliches gehört. "Diese Täter werden immer dreister."

Am Freitag war in einem Salon in Gerresheim ebenfalls ein Mann mit einem Messer aufgetaucht, der die Armbanduhr einer Angestellten erbeutete. Annika Elbers hat schon mal erlebt, dass ein Dieb die Trinkgeldschweinchen an der Kasse mitgehen ließ. "Aber ein bewaffneter Überfall ist schon etwas anderes."

Einen Rat kann die Innung ihren Mitgliedsbetrieben nicht geben, außer die Tür im Blick zu behalten. "Einschließen ist auf Dauer nicht gut fürs Geschäft", sagt Krombholz, und auch Annika Elbers will nicht aus Angst auf Laufkundschaft verzichten. Zumal auch das Klingeln nichts bringt: "Am Samstag stand im Regen eine Kundin vor der Tür, mit Kapuze und Schal - da war die Erinnerung an den maskierten Räuber sofort wieder da."

Die Fahndung nach beiden Tätern läuft. Hinweise an die Polizei unter 0211 8700.

(sg)
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