Düsseldorf Früherer Messe-Chef Karlheinz Wismer gestorben

Düsseldorf · Als Karlheinz Wismer im Jahr 2000 Vorsitzender der Düsseldorfer Messe-Geschäftsführung wurde, war das Unternehmen gerade in schwerem Fahrwasser unterwegs: Der Vorgänger Wismers, Hartmut Krebs, hatte nach schweren Pannen seinen Rückzug antreten müssen.

Seine Demission zu betreiben war eine der ersten Amtshandlungen des Ende 1999 frisch gewählten neuen Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU). Krebs hatte versucht, mit zwei Unterhaltungs-Shows aus den Vereinigten Staaten ("Star Trek", "Titanic") Geschäfte zu machen, verursachte am Ende (umgerechnet) aber rund 60 Millionen Euro Miese. Wismer, bisher in der zweiten Reihe arbeitend, musste also die Führung übernehmen, obwohl sein Rentenalter damals schon in Sicht war. Für Karlheinz Wismer sprach seine enorme Erfahrung als Messe-Mann. Er hatte den Job, buchstäblich, von der Pike auf gelernt, bereits als junger Student bei der Messe gejobbt.

Sein markanter Kopf war, neben der Messe-Legende Kurt Schoop (Mr. Nowea) und dessen Nachfolger Claus Groth, über viele Jahre eines der bekanntesten Gesichter der Messe Düsseldorf. In den Jahrzehnten, in denen er (zuerst noch an der Fischerstraße, später in Stockum) zuerst unter Schoop, dann unter Groth mit am Ruder stand, wurden weitreichende Entscheidungen gefällt und umgesetzt. Damals wurde - nicht nur durch den Neubau der Messehallen im Düsseldorfer Stadtteil Stockum - der Grundstein für den nachhaltigen Erfolg bis heute gelegt.

Nach zwei Jahren als Nummer eins ging Wismer dann 2002 in einen nicht sehr ruhigen Ruhestand, arbeitete noch bis 2005 in der Leitung der Messe-Tochter im tschechischen Brünn. Der Mann, der von seinem näheren Umfeld als 200-prozentiger Düsseldorfer beschrieben wird, wurde weiter häufig gesehen, vor allem bei kulturellen Events. Zuletzt wurde es stiller um ihn. Vorigen Freitag ist Wismer, 1936 geboren, gestorben.

(RP)
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