Düsseldorf Frühstart für Radfahrer gefordert

Düsseldorf · Sebastian Laugs hat mehrere Vorschläge zur Verbesserung der Radfahr- und Parkplatzlage an die Stadt geschickt. Einer davon - eine Ampel an der Abfahrt der Toulouser Allee, die Radlern den Vortritt gewährt - soll umgesetzt werden.

 Auto- und Radfahrer haben auf der Jülicher Straße gleichzeitig Grün. Sebastian Laugs hatte eine bessere Idee, die die Stadt aufgenommen hat.

Auto- und Radfahrer haben auf der Jülicher Straße gleichzeitig Grün. Sebastian Laugs hatte eine bessere Idee, die die Stadt aufgenommen hat.

Foto: Andreas Endermann

Gerade, als Sebastian Laugs bei der Stadt nachfragen wollte, was aus seinen Vorschlägen geworden ist, die er schon vor fünf Wochen der Verwaltung geschickt hatte, erhielt er Antwort. Ein Teil davon gefiel ihm, einen anderen fand er "nicht zufriedenstellend". Die Idee, die der 29-Jährige hatte, um den Rad- und Autoverkehr auf der Jülicher Straße, Höhe Toulouser Allee zu entzerren, kam gut an. Was er sich jedoch zur Entspannung der Parkplatzsituation in Derendorf, Golzheim und Hassels überlegt hatte, sei entweder nicht machbar - oder befinde sich im Bereich einer Grauzone, die man in der Verwaltung offenbar nicht betreten will.

Laugs fährt regelmäßig mit dem Rad auf der Jülicher Straße in Richtung Grunerstraße. Jedes Mal, wenn er auf dem Weg zu einem Freund die Ahnfeldstraße überquert, müssen die Autos, die gemeinsam mit ihm an der roten Ampel auf der Brücke über die Toulouser Allee gestanden haben, warten, bis er und die anderen Radfahrer die Ahnfeldstraße passiert haben, ehe sie abbiegen können. "Ich verstehe nicht, warum man nicht gleich eine Fahrradampel auf der Brücke in Richtung Grunerstraße installiert hat, als der Radweg markiert wurde", sagt Laugs. Diese könnte noch vor der Autofahrer-Ampel Grün zeigen, so dass die Radler, wenn die Autos anfahren, fast schon über die Ahnfeldstraße hinweg sind - oder dort dann von den Auto- und Lkw-Fahrern zumindest besser zu sehen.

"Grundsätzlich machbar und auch sinnvoll" sei das, wie es in der Antwort der Verwaltung heißt. Die Fahrradampel dort werde zwischen 15.000 und 20.000 Euro kosten und könnte zwölf Wochen nach Planungsbeginn stehen. Ob das aber noch im aktuellen Haushalt geschehe, werde geprüft.

Weniger Erfolg hatte Laugs mit seiner Idee, den bereits wild als Parkplatz genutzten Bereich unter der Brücke der B 8/Danziger Straße offiziell auszuzeichnen, damit mehr Autos dort hinpassen. Das werde "momentan seitens der Straßenverkehrsbehörde geduldet", teilt das Verkehrsamt mit. Es gebe jedoch keine Veranlassung, "eine Überprüfung bzw. eine Veränderung der Situation herbeizuführen, die ggf. auch zu einem Entfall der Parkmöglichkeit führen könnte". Einfacher ausgedrückt: Falls die Autofahrer die Füße still halten, können sie dort weiterhin parken, falls nicht, sieht sich die Stadt gezwungen, es ihnen zu untersagen.

"Ich sehe schwarz, wenn die Stadt die Parkplätze verbieten würde", sagt Laugs. Man müsse sie ja auch nicht gleich offiziell ausweisen, eine Farbmarkierung reiche schon aus, damit "ordentlicher" geparkt wird und mehr Autos - Laugs schätzt, bis zu 100 - dort Platz haben. Besonders verschärft werde das Problem dadurch, dass durch Baustellen im Stadtgebiet - nicht zuletzt das L'Oreal-Gebäude - Dutzende Stellplätze weggefallen seien.

Wenig Verständnis hat Laugs auch dafür, dass er auf seinen dritten Vorschlag, die Parkbuchten auf der Schneidemühler Straße in Hassels deutlicher zu markieren, die Antwort erhielt, dass dieser Bereich ein Privatgrundstück sei und man ihm deshalb empfehle, "sich an den Eigentümer des Grundstückes zu wenden". Der 29-Jährige zeigt sich allerdings auch kaum überrascht: "Die Stadt ist ja dafür bekannt, Probleme beiseitezuschieben."

(bur)
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