Düsseldorf Fünf-Gänge-Menü für Gäste der Armenküche

Düsseldorf · Schon am Donnerstag haben Johanna Lochner, Swantje Poschmann und Christian Piel-Bruch, alle drei hauptamtliche Mitarbeiter der Altstadt-Armenküche, angefangen zu kochen. Schließlich musste am Samstagmittag alles fertig sein, ein Fünf-Gänge-Menü für 90 geladene Gäste.

 Anita und Herbert Gülpers versorgten die Gäste am Rathaus.

Anita und Herbert Gülpers versorgten die Gäste am Rathaus.

Foto: a. endermann

Keine leichte Aufgabe, lief doch der normale Betrieb in der Armenküche weiter. Dort erhalten seit September 1992 jeden Mittag rund 100 Gäste - Menschen, die etwa wohnungslos sind oder sich aus anderen Gründen keine Mahlzeit zubereiten können - ein warmes Essen.

Drei Vorspeisen gibt es, darunter Melone mit Serrano-Schinken, Rouladen nach Hausfrauenart mit Spätzle und Salat als Hauptgang und zum Nachtisch ein Tiramisu. "Wir haben in den letzten Wochen Einladungen verteilt, und zwar vor allem an Menschen, die wir schon seit langer Zeit kennen und begleiten", erzählt Lochner. "Und wir haben sicherheitshalber etwas mehr gekocht als 90 Portionen, falls Gäste kommen, die versehentlich keine Einladung bekommen oder vergessen haben, sich anzumelden", ergänzt Poschmann. Hungrig weggeschickt wird bei der Armenküche nämlich niemand.

Etwa 20 ehrenamtliche Helfer sorgen dafür, dass es den Gästen rundum gut geht. Die wiederum sind begeistert, die meisten haben sich für diesen Anlass schick angezogen, einige Männer sind im Anzug und mit Krawatte erschienen. So auch Dieter Wenzel-Haslinger, der regelmäßig zum Mittagessen in die Armenküche kommt. "Wir fühlen uns hier alle wie in einem Spitzenrestaurant", sagt er. Selbstverständlich ist auch Pater Wolfgang Sieffert dabei und hat für jeden ein paar freundliche Worte. Ginge es nach dem Vorsitzenden des Vereins Altstadt-Armenküche, müsste eine solche Einrichtung längst überflüssig sein. Er wünscht sich, dass niemand mehr auf die Armenküche angewiesen ist.

(RP)
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